Warum unterscheiden sich Wildratten und Farbratten im Körperbau?

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  • Warum unterscheiden sich Wildratten und Farbratten im Körperbau?

    Hallo,

    meine Frage steht ja in der Überschrift. Weiß da jemand Bescheid?

    Die Farbratten stammen ja von den Wanderratten ab und daher frage ich mich woher der unterschiedliche Körperbau kommt. Um zu verdeutlichen was ich meine hier mal ein Vergleich. Unsere Hawis und die Wildis erinnern mich an einen 911er Porsche - zeitlos elegante Stromlinienform. Die Farbis würde ich mit einem 900er Volvo vergleichen - kompakte Knäckebrotbox. Bitte die Vergleiche verzeihen, nicht den Rattis verraten - und übrigens finde ich beide Autos toll, genauso wie die genannten Rattis.

    Also es würde mich echt interessieren woher der unterschiedliche Körperbau kommt.

    LG

    Beate
  • Hey,

    Ich würde den Unterschied in den Hormonkonzentrationen suchen, sicher stecken da auch "Stresshormone" mit drin ..
    Liebe Grüsse von Niniel und ihren Langschwanzflauschnasen jenseits der Regenbogenbrücke

    Der größte Feind des Heimtiers ist der unwissende Besitzer.
    Silvia Blahak
  • Vielleicht kennst du die geschichte wie ratten zum haustier wurden. Im 19. Jahrhundert hielten Rattenfänger die wilden vorfahren unserer farbratten um deren verhalten zu studieren. Dies diente der besseren bekämpfung der ratten als schädling. Schon nach einiger zeit kauften zirkuse (heisst das so?:D) die albino tiere die nach inzucht immer öfter vorkammen. Die Ratten veränderten ihr verhalten durch die andere Umgebung. Sie gaben ihre zutraulichkeit an ihre jungen weiter. Die kannten ja eben auch nur diese umgebung die weniger platz bot und andere nahrung. Durch inzucht oder Fehlbildungen veränderte die ratte nichtnur den körper sondern auch ihr gehirn. Der körperbau ist auf die neue lebensweise optimiert und auf die umgebung angepasst. Die dominaten gene wurden weiterverärbt und so konnte es auch zu verschiedenen farben kommen.
    Hoffe ich konnte deine frage beantworten
    Lg isi:)
  • Hey,

    die albino tiere die nach inzucht immer öfter vorkammen
    Inzucht ist keine Ursache für Albinismus. Jedoch dient Inzucht (in der Zucht gern als Linienzucht bezeichnet), dazu, bestimmte Merkmale zu festigen.

    Die Ratten veränderten ihr verhalten durch die andere Umgebung
    Das wäre Lamarck'sche Evolution - die Wissenschaft geht aber von Darwin aus. Und bei künstlicher Selektion in Menschenhand wird sowieso selektiert. Der Mensch wählt Tiere, die ihm am besten Gefallen. Wenn durch Mutationen (der Ursache von Veränderungen) zahmere Tiere entstanden (oder sie schon in der Population vorhanden waren, gibt es auch immer wieder), wurden diese gewählt. Oder eben anders farbige. Die Umgebung war nicht Ursache von Verhaltensänderungen der Tiere. Sonst würden Wilde sich auch so anpassen und wie Farbis verhalten. Geht aber nicht, ihnen fehlen die Mutationen, die der Mensch durch Zucht in Farbratten zu grossen Teilen fixiert hat.

    Durch inzucht oder Fehlbildungen veränderte die ratte nichtnur den körper sondern auch ihr gehirn
    Auch hier wieder - Inzucht ist keine Ursache von genetischen Veränderungen und Fehlbildungen sind eher auch genetische Veränderungen und keine Ursache.
    Durch Domestikation wird eigentlich immer auch das Hirn verändert, da kaum noch auf Intelligenz selektiert wird. Und Variabilität gibt es in der Natur meist. Dann muss der Mensch nur noch das raussuchen, was für ihn passt.
    Netterweise will der Mensch oft einfache und zahme Tiere - Tiere, die panisch auf Menschen reagieren und einfach Angst haben, werden so ausselektiert. Somit züchtet der Mensch ein wenig zum Guten der Tiere, indem nur Tiere erhalten bleiben, die einigermassen mit den Haltungsbedingungen klar kommen. Und das wirkt sich auf den Hormonspiegel aus. Dauerstress kann zu ganz anderem Körperbau führen als "entspannte" Bedingungen, weil er sich auf die Physiologie auswirkt.
    Generell spielen Hormone auch beim Verhalten eine enorm grosse Rolle, da Hormone die Auftrittswahrscheinlichkeit von Verhalten beeinflussen. Testosteron ist da ein gutes Beispiel, dass kennen viele Bockhalter vielleicht. Das kann aggressiv machen - tut es aber nicht in jeder Situation. Aber manche Böcke produzieren zu viel, sodass sie in vielen Situationen als streitsüchtig wahrgenommen werden, ihre Artgenossen entwickeln Panik vor ihnen. Nimmt man ihnen die Hoden als grösste Testosteron-Produktionsstelle, werden sie entspannter und die Artgenossen finden wieder vertrauen, weil sie weniger aggressiv dominant sich verhalten. Aber nicht allein das Testosteron beeinflusst das Verhalten, die Umgebung muss auch immer einen Auslöser für das Verhalten parat haben. Allein mit Menschen kann so ein Hormonbock auch der Liebste sein, den man kennt. Der ist nicht grundsätzlich aggressiv und greift alles und jegen an - kommt aber auch vor.
    Der körperbau ist auf die neue lebensweise optimiert und auf die umgebung angepasst.
    Die Lebensweise ist nicht Ursache für eine Körperbauoptimierung. Körperbau und Lebensweise werden durch die natürliche Selektion gemeinsam an den natürlichen Lebensraum angepasst.

    Aber wir sind hier nicht in der Natur, wir sind bei künstlicher Selektion. Da wird nur nach Wünschen des Menschen "optimiert". Da ist das Optimum schöne bunte Farben, glatte Zeichnunsränder, interessante Zeichnungen und Zahmheit.
    In wie fern die Farben und Zeichnungen die Tiere irgendwie an etwas anpassen - ausser den menschlichen Willen - sei mal dahingestellt.

    Die dominaten gene wurden weiterverärbt und so konnte es auch zu verschiedenen farben kommen.
    Sie haben dir aber in der Schule nicht beigebracht, dass nur dominante Gene vererbt werden und Gendominanz die Ursache von Popualtionsveränderungen sind ?
    Veränderungen entstehen durch Mutationen - so sind auch die diversen Farben und Zeichnungen der Farbratte entstanden.
    Und sehr viele davon sind nicht dominante. Dominant ist die Ursprungsfarbe - aber nach deiner Beschreibung hätte es nie andere Farben geben dürfen, wenn Gendominanz die Ursache wäre. Dann wäre auch heute noch alle Farbratten Agouti - ausser die Albinos, die durch Gendefekt keine Pigmente bilden können. Könnten sie es, wären sie in deiner Welt auch alle Agouti ;) aber sie können es einfach nicht zeigen.
    Liebe Grüsse von Niniel und ihren Langschwanzflauschnasen jenseits der Regenbogenbrücke

    Der größte Feind des Heimtiers ist der unwissende Besitzer.
    Silvia Blahak
  • Huhu,

    ich hab auch mal gelesen, dass gewisse anatomische/phsyiologische Merkmale unterschiedlich sind. Also nicht nur das Hirn ist verändert, sondern auch andere Organe unterscheiden sich z.B. in der Größe.

    Hier mal ein Auszug aus Wiki (hab meine damilige Quelle nich mehr gefunden):

    Im Vergleich zur Wanderratte haben Farbratten ein im Durchschnitt etwas kleineres Gewicht. Auch einige Organe wie etwa Herz, Nieren, Nebennieren und Schilddrüse sind etwas verkleinert. Ebenso sind einige Gehirnteile wie Corpus striatum und Kleinhirn verkleinert, was auch den verringerten Bewegungsdrang von Labor- bzw. Farbratten erklärt. Hingegen ist zum Beispiel das Riechzentrum nahezu unverändert, Hypophyse und Thymus sind sogar schwerer. Umgekehrt zeigen Labortiere, die unter „Wildbedingungen“ gehalten werden, bald Annäherungen ihrer Organgewichte an die Wildformen. Außerdem zeigen Farbratten ein weniger aggressives, zutraulicheres und weniger neophobes Verhalten. Die Geschlechtsreife setzt bei ihnen früher ein, der Zeitraum der Fruchtbarkeit (Fertilität) ist insgesamt vergrößert.[3]


    Wenn schon gewisse Organe unterschiedlich sind, kann das ja zu ganz anderen physiologischen und hormonellen Bedingungen im Körper führen. Das kann sicher einiges erklären.

    Aber ich stelle mir schon allein vor, dass eine Wildratte, die ja nun mal viel ängstlicher und nervöser ist und ihr Überlebensinstinkt ganz anders ausgeprägt ist, wie bei unseren zutraulichen Farbis...die stehen ja oft unter Dauer-Anspannung. Wer mal eine sehr scheue Farbratte hatte, wird ähnliches beobachten. Da steht der Körper und die Muskeln unter ganz anderer Spannung...bzw. sind sozsagen "trainierter" ? (etwas umständlich ausgedrückt)

    Lg
  • Moment moment moment.
    Ich meinte nicht, dass die tiere die zutraulichkeit geerbt haben. Aber sie lernten es von ihren eltern und rudelmitgliedern dass der mensch etwas positives sein kann ( die hand die futter gibt)
    Albino ist ein genfehler der durch inzucht stärker hervorgerufen wird.
    Ich bin mit der Evolutions teorie vertraut ^^
    Ein bischen komplizierter ist es mit den heute bekannten zuchtformen schon. Das war auch nur eine gaaanz grobe erzählung.
    Man hat jedoch immer die merkmale herrausgezüchtet die einem gefallen haben

    Liebe grüssche:)
  • Hey,

    Ich meinte nicht, dass die tiere die zutraulichkeit geerbt haben. Aber
    sie lernten es von ihren eltern und rudelmitgliedern dass der mensch
    etwas positives sein kann ( die hand die futter gibt)
    Parentale Effekte gibt es schon - aber gerade bei der Zahmheit scheinen die Gene da deutlich zu überwiegen - oder wieso sind HaWis deutlich scheuer als ihre Mütter ? ;)

    Albino ist ein genfehler der durch inzucht stärker hervorgerufen wird.
    Albinismus wird nicht durch Inzucht hervorgerufen ! Das ist grober Unfug !
    Schau dir mal Black 6 Mäuse (C57BL/6) an - die sind alle schwarz. Und das, obwohl es sich um einen Inzuchtstamm handelt. Bei deiner Beschreibung müssten die albinotisch werden. Tun sie nicht.
    Liebe Grüsse von Niniel und ihren Langschwanzflauschnasen jenseits der Regenbogenbrücke

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    Silvia Blahak
  • Huhu,

    Ich senfe jetzt mal dazu, weil ich grad Pause hab. Ich glaub ihr meinte beide was verschiedenes.

    Also Albinismus wird durch einen Gendefekt hervorgerufen, der durch eine Mutation entsteht, richtig?
    Diese Mutation entsteht aber nicht durch Inzucht. Inzucht kann aber dafür sorgen, dass die ja häufig rezessiv vererbten Erkrangen in Erscheinung treten. Also vermute ich, dass es einfach wahrscheinlicher ist, dass bei Inzucht zwei rezessive zusammenkommen und die Erkrankung zum Voschein kommt. Dafür müssen die aber schon in der Linie vorhanden sein.

    Also wenn jetzt Mami Albino ist und Papi nicht (also auch genetisch nicht), dann sind die Kinderchens keine Albinos, haben aber alle das rezessive Gen. Verpaart man die, kommt es natürlich wieder zum Vorschein, was bei "nicht-Inzucht" vielleicht jetzt nicht passiert wäre.

    Also ich glaub das meint Easyneversurrender.

    Und Niniel meint oben das. Albinismus "entsteht" eben nicht durch Inzucht. Daher können die Mäuse auch keine Albinos werden. Da gibts das defekte Gen in der Linie einfach nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen nochmal genau so mutiert, dass ein Albino bei den Mäusen rauskommt, ist sicher sehr, sehr gering.

    LG
    Kathleen
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  • Hey,

    Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen nochmal genau so mutiert, dass
    ein Albino bei den Mäusen rauskommt, ist sicher sehr, sehr gering.
    Für Albinismus braucht es nicht DIE Mutation - es gibt ganz diverse Albinismus-Mutationen. Albinismus entsteht, wenn in der Kette von Reaktionen, die am Ende das Pigment als Produkt hat, ein Enzym komplett defekt ist. Welches der zahlreichen Enzyme das ist, ist egal.
    Stell dir das wie ein Fliessband vor, an dem pro Schritt zwei Arbeiter sitzen. Einer kann die Aufgabe schon übernehmen, fallen beide aus, kommt am Ende das Produkt nicht raus, weil die anderen Arbeiter nur ihre Aufgabe erledigen können und nicht die der zwei ausgefallenen Arbeiter.
    Und nochmal : an welcher Stelle 2 ausfallen, ist egal. Am Ende kommt das Produkt einfach nicht raus, egal wo abgebrochen wurde.

    In der Theorie kann man auch zwei Albinos mit verschiedenen "Albino-Mutationen" kreuzen und bekommt dann wieder farbigen Nachwuchs.
    Ob bei den Ratten Mutationen an verschiedenen Enzymen vorhanden sind, weiss ich nicht. Kann natürlich sein, dass die Albinos alle irgendwie aus einem Tier mit der Mutation hervorgingen. Linienzucht und so ..

    Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Albino freien Linie in den unzählichen Stellen der DNA eine Stelle getroffen wird, die am Ende Albinismus verursachen kann, ist schon verschwindend gering.
    Liebe Grüsse von Niniel und ihren Langschwanzflauschnasen jenseits der Regenbogenbrücke

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    Silvia Blahak
  • es gibt ganz diverse Albinismus-Mutationen. Albinismus entsteht, wenn in der Kette von Reaktionen, die am Ende das Pigment als Produkt hat, ein Enzym komplett defekt ist.


    Stimmt... das klingt auf jeden Fall logisch :)
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