Notfälle - wer handelt?

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:silvester: :ballon: :dollfreu: Welcome Back liebe Christa :dollfreu: :ballon: :silvester:

  • Notfälle - wer handelt?

    Hallo,
    mir geht dieses Thema schon länger im Kopf rum und wenn ich das nicht mal irgendwo schreibe, bringt das ganze "Kopfzerbrechen" rein NIX.
    Es gibt ja immer wieder Rattennotfälle - Ratten werden nicht die einzigen Tiere sein bei denen es dies gibt - und wenn ich so im Internet rumschaue (sprich anderes Forum) fällt mir auf, dass da immer engagierte Privatpersonen die Notfälle managen. Sie suchen Plätze, telefonieren die Tierheim rauf und runter und organisieren die Transporte. Die Tierschutzvereine scheinen sich an dieser Stelle sehr passiv zu verhalten. Beispiel: mein Mann hat Ratten von dem Bad Aiblinger Notfall Richtung Bodensee (wo wir wohnen) transportiert, ein 50km von Rosenheim bzw. Kolbermoor (wo das Tierheim für die Bad Aiblinger ist) entferntes Tierheim ist bereit Ratten aufzunehmen. Ein Transport durch die Tierschutzvereine kommt nicht zustande. Also fährt mein Mann noch die 50km in die entgegengesetzte Richtung um diese Ratten zu transportieren. Und wie geschrieben, auch die Nachfrage nach Plätzen läuft über Privatpersonen. Ich bin der Meinung diese Privatpersonen verdienen allen Respekt, aber sie erledigen eigentlich die Aufgabe der Tierschutzvereine bzw. des Deutschen Tierschutzbundes. Also ich will keinem die Lorbeeren wegnehmen, aber ich denke so was ist echt Aufgabe des Deutschen Tierschutzbundes, da ja auch die meisten Tierschutzvereine diesem angehören und damit werben. In Zeiten von Email, Datenbanken und Internet könnten Notfälle über eine zentrale Stelle gemanagt werden und die Tierschutzvereine würden sicher bei den Transporten eher in die Pötte kommen, wenn Nachfragen vom Deutschen Tierschutzbund kommen würden.
    Was meint ihr dazu?
    Mein Vorschlag wäre, falls ihr das auch so seht wie ich, den Deutschen Tierschutzbund mit Briefen zu bombadieren. Emails werden da meiner Erfahrung nach nicht beantwortet - werden sie gelesen? Vergesst den letzten Kommentar von mir!
    Oder was können wir sonst machen?
    Wir könnten auch Foren für andere Tierarten um Unterstützung bitten.
    Bitte schreibt eure Meinung und wenn ihr meiner Meinung seid, macht Vorschläge (aber nicht: bringt alles nichts). Sorry, im anderen Fall natürlich auch. Ihr wisst ja, wer nichts macht, macht keine Fehler - ups - ich mach gern Fehler!
    LG
    Beate
  • Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nie Gedanken gemacht :rot2:
    Ich kenne die Strukturen in Tierschutzverbänden nicht und habe noch nie mit einem zu tun gehabt.
    Aber du hast Recht - warum müssen Privatpersonen solche Dinge Managen, wenn es Tierschutzorganisationen gibt.

    Zunächst müsste man sich mal genauer damit auseinander setzen, welche konkreten Ziele diese Verbände haben, über welche finanziellen Mittel verfügen sie und wie sind sie personell ausgestattet sind...... ich hab da so gar keine Ahnung von. Aber wenn man da genau drüber Bescheid weiß, dann hat man eine Argumentationsgrundlage.

    Ich habe oft das Gefühl, dass Ratten und andere Kleintiere nicht "wichtig" genug sind.....
    LG Barbara


    :kerze: Hugo, Tequilla, Popel, Zico, Pröll, Rudi, Pauli, Piet, Paul, Sammy, Pedro, Inui, Djakpa, Damien, Occéan, Penny, Vincent, Belial, Eduard, Mona, Desmo :kerze:
  • Hallo Beate,

    da hst Du einen guten Einwand gebracht. Ich -als Hauptstadtbewohnerin- habe über Dinge wie Transportwege noch nie nachgedacht, da sie innerstädtisch bei uns nie so lang sein werden wie bei euch.

    Vielleicht reicht es wirklich aus, die Tierschutzorganisationen mal anzustoßen, um Ideen zu wecken und sie auf den Weg zu bringen.

    Vielleicht ist es aber situativ auch wie bei uns in Berlin, dass einfach keine Gelder vorhanden sind, da entweder gar nicht oder zu knapp subventioniert wird. Unser Tierheim ringt um jeden Cent und ist dringend auf ehrenamtliches Engagement wie z.B. von Christa ( welche u.a. Kontrollen der Unterbringung durchführt) oder Christine ( die u.a.eine Internetpräsentation der zu vermittelnden Ratten pflegt und Pflegestelle ist) angewiesen. Genauso wie die Mitarbeiterin einer Initiative zur Rettung von Labortieren, die ich am Samstag bei einem Rattenstammtisch kennenlernte. Nicht auszudenken, wieviel überschüssig gezüchtete oder heil aus den Versuchen herausgekommene Tiere einfach getötet werden würden.

    Ich glaube generell, dass die Bandbreite der erforderlichen Tätigkeiten riesengroß ist und für alles einfach das vorhandene Budget nicht ausreicht. Vielleicht bin ich auch im Irrtum.

    Gut finde ich insbesondere die Idee, an den entsprechenden Stellen mal nachdrücklich darauf hinzuweisen.
  • Hallo,
    also der Deutsche Tierschutzbund ist DIE Organisation, der die Tierschutzverbände/-heime angeschlossen sind. Bei uns sieht man eigentlich in jedem Tierheim den Hinweis auf die Mitgliedschaft im Deutschen Tierschutzbund. Hier mal der Link zur Homepage bzw. zur Seite auf der sich der DTSB (wahrscheinlich nicht die offizielle Abkürzung) selbst beschreibt:

    tierschutzbund.de/organisation/selbstdarstellung.html

    Da sind auch Zahlen über die Mitglieder, Finanzen, usw. .

    Ich hab mal was kopiert, damit man eine Vorstellung bekommt:

    "16 Landesverbände und mehr als 750 örtliche Tierschutzvereine mit über 500 vereinseigenen Tierheimen und mehr als 800.000 Mitgliedern aus allen Teilen der Bundesrepublik angeschlossen. Damit ist der Deutsche Tierschutzbund Europas größte Tier- und Naturschutzdachorganisation."


    Vom DTSB gibt es eine "Tierheimordnung", das sind: "Richtlinien für die Führung von Tierheimen der Tierschutzvereine im Deutschen Tierschutzbund e.V.". Darin steht unter anderem folgendes (Seite 6 Belegung der Tierheime):

    "Bevor es zu einer Überbelegung kommt, sollte versucht werden, Tiere in ein benachbartes Tierheim oder
    eine sonstige geeignete Einrichtung zu überführen. Für diesen Fall sollte ein „Notfallplan“ vorhanden
    sein. Eine Vernetzung mit anderen Tierheimen in der Umgebung ist sehr wichtig."

    Hier der Link zur Tierheimordnung:

    tierschutzbund.de/fileadmin/us…ation/Tierheimordnung.pdf


    Dann noch eine Passage (tierschutzbund.de/organisation…auf-mitgliedschaft.html):
    "Mit der Aufnahme als Mitglied würde Ihr Tierschutzverein neben der Satzung u.a. auch die Tierheimordnung des Deutschen Tierschutzbundes als Grundlage der Zusammenarbeit anerkennen."


    Fazit meinerseits: hier kommen wohl einige Leute ihren Pflichten nicht nach! Allerdings gehe ich mal davon aus, dass die MitarbeiterInnen inkl. Leitung der Tierheime diese Tierheimordnung wohl nie gelesen haben. Evtl. nicht mal die Vorsitzenden der Tierschutzvereine. An die Tierheime ranzutreten und sie auffordern was zu tun wäre in meinen Augen der falsche Weg. Sie würden sich auf die Füße getreten fühlen und uns nicht mehr sehen wollen, von einer Zusammenarbeit ganz zu schweigen. Deshalb denke ich, man sollte dem DTSB mal dezent auf die Füße treten. Das würde dann auch Deutschlandweit wirken. Falls der DTSB überhaupt reagieren würde. Meiner Erfahrung nach bekommt man auf Emails z. B. keine Antworten, deshalb muss da ein anderer Weg gewählt werden.

    Und bevor ihr alle denkt ich sei oberschlau, sage ich ein herzliches Dankeschön an den "Rattenpapa der Nation", der mir ganz viel Wissen um den Tierschutz weitergibt.

    Es wäre wirklich super, wenn die rattenbande mit all ihren Mitgliedern auch im Tierschutz was bewegen könnte.

    LG
    Beate
  • Ich werde mich da morgen mal durchlesen. Ich denke, dass man sich da immer mit einem konkreten Fall hin wenden muss....
    LG Barbara


    :kerze: Hugo, Tequilla, Popel, Zico, Pröll, Rudi, Pauli, Piet, Paul, Sammy, Pedro, Inui, Djakpa, Damien, Occéan, Penny, Vincent, Belial, Eduard, Mona, Desmo :kerze:
  • Erst mal vielen Dank, dass du all diese Infos zusammen getragen hast.

    Ich glaube, dass es nichts bringen wird, hier einfach nur darauf hinzuweisen, dass sie ihren Pflichten nicht nachkommen. Sie werden jede Menge Gegenargumente haben und aufzeige, was sie sonst so alles leisten....

    Vielleicht bringt es mehr, wenn man sich im konkreten Fall dorthin wendet und ganz klar formuliert, was man erwartet.
    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass in so einem Großnotfall wie z.B. in München, die Tierheime die Transporte selbst managen.
    Wenn ich allerdings sehe, wie eng es finanziell und personell in manchen Tierheimen hier in Frankfurt und Umgebung zugeht, dachte ich sowieso, dass da viel durch Ehrenamtler abgedeckt wird.

    Wenn du eine Idee hast, wie wir als Rattenbande hier aktiv werden könnten, immer her damit.
    LG Barbara


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  • Hallo,
    also so genau hab ich da noch keine Idee. Es wäre toll, wenn hier eine Idee geboren werden könnte.
    Ich denke, erst mal nachdenken ob wir aktiv werden wollen. Wenn nein, hat es sich erledigt, wenn ja suchen wir nach Möglichkeiten. Folgendes wäre für mich im ersten Ansatz vorstellbar:
    • Infos über das Notfallmanagement anhand einiger Beispiele aus der jüngsten Zeit sammeln. Dazu Infos in anderen Foren sammeln, diese direkt von den Notfallvermittlern mit Erlaubnis die Infos zu verwenden. Am besten nicht "nur" Rattenforen.
    • Den Deutschen Tierschutzbund in die Pflicht nehmen. Eigentlich sollten hier alle Fäden zusammen laufen und die Verteilung bzw. Zuteilung zu den verschiedenen Tierheimen stattfinden. In Zeiten elektronischer Medien sollte dies eigentlich kein Problem sein. Konkret melden die TH mit Notfällen diesen beim DTSB, dieser fragt bei den anderen Tierheimen nach Plätzen und Entgegenkommen beim Transport, meldet die freien Plätze und Transportmöglichkeiten an das betroffene TH. Notfallvermittler bieten aber Transport- und Vermittlungshilfen an, Management beim DTSB bzw. den TH. Die TH sollten nicht über Gebühr belastet werden, sie leisten ja schon sehr viel bei geringem Budget.
    • Nachdenken wo und wie der Appell am besten plaziert werden kann, vorallem so, dass er nicht in der "runden Ablage" endet. Partner suchen. Super wäre z. B. ein mutiges/r TH/TSV, das/der (langsam wird es unlesbar) den Appell in die Presse bringt. Eine andere Tierschutzorganisation, hier hacken sich die Krähen doch gern gegenseitig die Augen aus, trotzdem fände ich es unter der Gürtellinie und würde es ablehnen. Presse generell. Internet, Onlinepetition.
    Also das wären mal so meine ersten Gedanken ins Blaue geschrieben und jetzt hoffe ich auf eine rege Diskussion.

    LG
    Beate
  • Hi

    Ich finde das hier einen sehr interessanten Gedankengang und würde den gerne im nächsten RattGeber (für die, die den nicht kennen: Mitgliedszeitschrift des VdRD) aufgreifen. Katharina von Rattenretter.de (Netzwerk unabhängiger Rattenhilfen) habe ich auf das Thema angefixt - sie ist ja leider hier nicht angemeldet.

    Bin selber leider gerade total abgelenkt mit einem Ratz aus meinem Rudel und kann mich irgendwie absolut nicht vernünftig konzentrieren. Sobald ich mich nach seinem Tod in der kommenden Woche wieder gesammelt habe, werde ich bestimmt aber selber hier auch noch etwas beitragen.

    Fiep
    Ratta
    Es fiept und grüßt
    Rattatui :ratte:
    (krattzbürstiger Rattheist)
  • Hallo in die rattenbande,
    was haltet ihr davon, wenn sich einige Leute bereit erklären diese Tierheimordnung ausdrucken um sie an verschiedene Tierheime/-schutzvereine zu schicken? Natürlich mit einem netten Anschreiben und der Bitte um Beantwortung einiger Fragen. Wenn ein paar Leute mitmachen würden, würde ich da auch eine Vorlage für das Anschreiben liefern. Die Antworten könnten wir dann hier sammeln.
    LG
    Beate