Handhabung "schwieriger" Ratten im Alter und bei Krankheit

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:silvester: :ballon: :dollfreu: Welcome Back liebe Christa :dollfreu: :ballon: :silvester:

  • Handhabung "schwieriger" Ratten im Alter und bei Krankheit

    Hallo Zusammen,
    einige von euch kennen vielleicht meinen Tagebucheintrag über unsere Wildratten. Die Bande ist im September 2 Jahre alt geworden und mittlerweile sind einige der Ratten krank. Wir haben allerdings Bedenken die Tiere behandeln zu lassen. Zwei der Jungs haben Tumore. Ausgerechnet Haimdahl hat einen ganz dicken Tumor und Haimdahl lässt sich nicht anfassen. Zur Erklärung, die Jungs wurden von unserem TA bei der Kastration tätowiert. Sonst hätten wir kaum eine Chance sie auseinander zu halten. Bei OPs von alten Ratten hatten wir schon wiederholt die Erfahrung gemacht, dass sie die Narkose oft nicht mehr "wegstecken" und kurz nach der OP sterben. Von daher so wie so die Überlegung, ob eine OP immer sinnvoll ist. Aber es tut weh, diese Ratten nicht behandeln zu lassen. Ist ja auch immer eine Chance. Oder vielleicht auch das Todesurteil. Wir hatten auch schon den Fall, dass ein zahmer Farbi bei einer Untersuchung gestorben ist. Das ganze war einfach zu stressig für den armen Kerl. Unsere Wildis sind ein richtig tolles Rudel, sie geben sich gegenseitig Halt. Wenn z. B. Hippel die letzte im Freilauf ist, hat sie echte Panik weil das Rudel weg ist. Im Dom beruhigt sie sich sehr schnell wieder. Würde es überhaupt gehen eines der Wildis zum TA zu bringen oder wäre der Transportstress zu hoch? Und wie endet dieses Rudel überhaupt? Wenn Hippel mal als letzte übrig bleiben sollte, hätten wir ein echtes Problem da sie die anderen einfach braucht. Eine Integration mit Farbis hatten wir probiert, aber sorry, klingt jetzt echt affig: unsere Wildis haben Angst vor Farbis :spinn: ! Ist aber so. Das ist einfach eine eingeschworene Gemeinschaft.
    Diese Wildis hatten wir ja übernommen, da waren die Äuglein noch zu und wir die Bande mit dem Pipettchen mit Aufzuchtmilch großgezogen. Eine Auswilderungsmöglichkeit hatten wir nicht und jetzt ist uns genau diese Bande verdammt ans Herz gewachsen und wirft im Alter diese Probleme auf. Es sind super tolle Ratten - unsere Babys halt, aber es sind und bleiben Wildis.
    Was würdet ihr machen/empfehlen?
    LG
    Beate
  • Hallo Beate,

    sorry, ich kann Dir leider gar keine Tipps geben :/ , Deine Geschichte scheint aber sehr spannend zu sein, so dass ich sie gern lesen würde . Wo genau muss ich da schauen ?
    Ich drück' auch doll die Daumen, dass jemand von den 'Oldies' ( im Sinne von erfahren) gute Ratschläge parat hat :thumbsup:
  • Naja, Wildis sind bestimmt nicht ganz so einfach im Handling...
    Ich hatte auch diverse Ratten, die sich nicht haben anfassen lassen. Ich habe sie immer im Iglu in die Transportbox gesetzt. Bei der wurde sie dann mit Handschuh aus der Box genommen.... und ja und ich hatte das Gefühl, das war für den betreffenden Kandidaten stressig.
    Wenn ein Tier kränkelt, muss der Mensch halt abwägen, ob der Tierarztbesuch unumgänglich ist und auch wenn es für Halter (ich glaube ich war oft gestresster als das Tier) und Tier stressig ist, ein krankes Tier muss behandelt werden.

    Tierärzte machen oft auch Hausbesuche - das wird aber den Geldbeutel sicherlich ganz schön strapazieren....
    LG Barbara


    :kerze: Hugo, Tequilla, Popel, Zico, Pröll, Rudi, Pauli, Piet, Paul, Sammy, Pedro, Inui, Djakpa, Damien, Occéan, Penny, Vincent, Belial, Eduard, Mona, Desmo :kerze:
  • Hallo.
    @KuK schau mal bei "Tiervorstellungen und Tagebücher". Der Eintrag heißt "Aufzucht unserer Wildratten" und ist vom November 2013.

    Das mit den Hausbesuchen ist bei uns gar nicht so arg. Einer der Tierärzte der Klinik in die wir gehen, wohnt drei Häuser weiter. Unsere Tierärzte raten einfach bei dem Alter (2+) von OPs ab und wir hatten bei OPs mit 2 Jahre alten Ratten schon viel Glück, aber auch viel Pech. Unsere Blue z. B., hätte mit ihrem Tumor sicher länger gelebt, als sie dann nach der OP noch gelebt hat. Sie hatte die OP nicht verkraftet und ist nie mehr richtig aufgewacht. Schließlich mussten wir sie einschläfern lassen. Ihre Schwester hatte einen größeren Tumor, war im Verhalten weniger agil und hat die OP ohne Probleme überstanden. Sie war aber auch zutraulicher als Blue. Kann auch Zufall sein, dass es so war. Und der alte Siegfried hat bei der Ultraschalluntersuchung einfach die Bronchien zugemacht. So schnell konnten die in der Klinik gar keinen Sauerstoff herbringen. Solche Fälle hatten wir eben auch schon öfter und da hatten wir hinterher dann auch ein schlechtes Gewissen. Also bei der Untersuchung konnte es keiner vorhersehen, aber bei den OPs wurde uns auch schon abgeraten und wir dachten, nee versuchen wir doch. Ich denke, es ist immer irgendwie ein Pokerspiel. Die Tierärzte haben uns gesagt, sie können bei Ratten nicht abschätzen wie sie die OP vertragen werden. Bei Hunden oder halt größeren Tieren können sie es bei einem Vorabcheck eher einschätzen und je scheuer das Tier umso schwieriger. Ich hab da einfach das Problem, dass ich mich so hilflos fühle. Bei Farbis hätten wir eine OP vielleicht schon versucht. Weiß ich jetzt auch nicht sicher. Aber wenn die Ratten dann noch so scheu sind? Alles ganz schwierig. Wie gesagt, der Tierarzt rät eher ab. Ich mach mir halt diese Gedanken. Wahrscheinlich sollte man das Schicksal einfach annehmen. Oh nee, wo sind dann die Grenzen? Vielleicht doch besser alles probieren und das Risiko eingehen, dass es dann kontraproduktiv war?
    Ich hab in diesem Fall einfach die Angst, dass sich das Alter und die Scheu dieser Tiere potenziert und wir mit einer OP mehr kaputt machen als gut.

    LG
    Beate
  • Hallo,

    Stress ist ein TA-Besuch natürlich immer für Hawis oder Wilde.

    Allerdings konnte ich selbst meinen Henri zum TA bringen.
    (Henri war als Baby von einer Katze bei einer Frau angeschleppt worden, lebte dann unbemerkt 3 Monate hinter deren Küchenzeile, bis er bemerkt wurde und weil alleine und Winter dann bei mir landete. Die Integration dauerte sehr lange, mit mehrere Neuanfängen, weil er keine anderen Ratten kannte und sich sehr schwer tat. Ich konnte ihn nur mit Handschuhen anfassen und sobald ich auch nur über die Auslaufabsperrung schaute, war er - husch und weg - im Dom verschwunden. Bloß weg von Mensch!)

    Zum TA ging es für ihn 2-3x.
    Wegen einer Schwanzverletzung während einer Inti wurde die hintere Hälfte des Schwanzes gefühllos und musste amputiert werden.
    Später noch ca. 2x wegen kleineren Sachen.
    Bei der OP war er natürlich alleine, bei den anderen TA-Besuchen waren immer mind. 2 Rudelkollegen dabei.

    Medizinische Betreuung finde ich auch für Hawis und Wilde sehr wichtig und es sollte nicht daran scheitern, dass man denkt, die Ratten verkraften das nicht.
    Ja, ich habe bei vielen Hawis und Wilden sogar festgestellt, dass ich mir mehr "oh je, mein armes Ratti!"-Gedanken machte, und sie am Ende den TA-Besuch besser weggesteckt haben, als gedacht.

    Ggfs. könnte man mit dem TA sprechen, ob es ein leichtes Beruhigungsmittel gibt, das Du den Tieren schon Zuhause gibst, bevor es losgeht.
  • Hallo,
    die Geschichte von Henri klingt ja richtig ermutigend.
    Ich mach mir solche Gedanken, dass gerade den Wildis der Stress zu hoch sein könnte, da uns ja (glaube ich hab es schon weiter oben geschrieben) mal ein Farbi beim Ultraschall gestorben ist. Aber da mach ich mir vielleicht ganz unnötig Gedanken. Vorhersehen kann man ja nichts und versuchen sollte man es, wenn die Prognose gut ist, dann wohl doch. Bei den Tumoren hat der Tierarzt allerdings von einer OP abgeraten und bis jetzt kommen unsere Wildis damit auch gut zurecht.
    LG Beate
  • Huhu, Beate,

    das ist wirklich ein schwieriges Thema, nicht nur was Wildis angeht. Ich glaube vor dem Problem steht man immer ab einem gewissen Punkt.
    Ich habe irgendwie das Glück, das meine Damen alle ruhiger werden, wenn wir zum TA fahren und vor allem eine bestimmte TA sie behandelt. Kein Geschrei, kein Beißen, alles wird akzeptiert. Und dann gibt es ja Kuscheleinheiten im Pulli, wenn alles überstanden ist. Aber gut, das wird mit Wilden natürlich schwer.

    Meine jetzige TA hat mir auch bereits gesagt, dass sie Tiere ab einem Alter von 2+ nur noch ungern operiert. Viel zu hoch sei die Zahl derer, die es dann leider nicht schaffen. Aber natürlich gilt die Schwere des Eingriffs abzuwägen. Kleine Sachen macht sie dann schon noch, bei größeren behält sie sich das recht vor, die OP abzulehnen, wenn mehr oder minder vorauszusehen ist, dass das Tier diese OP nicht überstehen würde.
    Ich habe meine Mädels damals alle nicht operieren lassen; aus Mangel an Wissen, aber auch auf Anraten des TA. Die Älteste hat mit Tumoren das stolze Alter von 3,5 Jahren erreicht. Dann habe ich sie gehen lassen, da einfach auch das Alter ihr sehr zugesetzt hatte.

    Sprich mit Deinem Tierarzt über deine Bedenken, das nimmt einem oft auch die Angst.

    LG Steffi
  • Hallo,
    @Passionsfrucht Steffi, du hast wohl den Nagel auf den Kopf getroffen und das angesprochen was ich mir nicht eingestehen wollte: die Angst. Die Angst diese Tiere zu verlieren, was die nächste Zeit irgendwann bei einigen passieren wird und die Angst eine Entscheidung zu treffen. Die Tumore bei Haimdahl, okay ist so und TA rät von OP ab und soweit akzeptiert. Aber wann geht es nicht mehr und wann muss ich ihn einschläfern lassen, und, und, und. Was wenn etwas anderes ist und eine "größere" Untersuchung ansteht? Was, wenn dann eines der Wildis den Herzkasper kriegt? Aber da muss ich durch. Ist alles so blöde mit den Wildis. Die wollte ich nie haben und dachte: "Nee, keine Wildis. Gut, großziehen und dann raus mit der Bande". Ist ja alles anders gekommen. Und einige der Wildis lassen sich besser in die Hand nehmen als manches Farbi. Und meine Babys sind's ja auch. Alte Babys. Die Farbis mag ich natürlich auch alle und häng dran. Keine Frage. Aber die sind meist schon älter, wenn sie zu uns kommen. Manche sind zum Sterben bei uns abgegeben worden. Die füttert man durch, geht zum TA, umsorgt die Tiere, aber da hab ich einfach keine so starke gefühlsmäßige Bindung. Ich hab schlicht und ergreifend Angst vor dem Moment, wo ich in der Klinik steh und der TA sagt, da ist nix zu machen. Da kann ich rumreden wie ich will, ich denke, dass ist tatsächlich der Punkt. Vielleicht geht es jetzt besser, wo mir das klar geworden ist.
    LG Beate
  • @möwe

    Beate: ich glaube die Angst die man verspürt, dass man so ein Tier verliert, wird immer erst einmal verdrängt.
    Ich habe aber auch schon bei kleinen Untersuchungen immer Bedenken, dass etwas gefunden wird, was dazu führt, dass Schlimmeres zu erwarten ist.
    Man macht sich halt schon nen Kopf um die kleinen Stinker.
    Meine sind bei mir eingezogen als sie schon älter waren und dennoch ist immer dieser Gedanke da, was ist, wenn sie nicht mehr sind. Man wächst so schnell mit ihnen zusammen.

    Gestern war ich mit Willow bei der TA, neben mir saß ein Junge mit seinem Hamster. Nur zur Kontrolle wollte er. Der Hamster hat es leider nicht geschafft. Dieses Bewusstwerden, dass das geliebte Tier plötzlich nicht mehr ist, das ist schwer. Und es trifft einen jedes Mal mit voller Wucht, egal wie gut vorbereitet man darauf ist.

    Genieß die Zeit mit den Fellnasen, sie genießen es sicherlich auch. Und wenn die Zeit gekommen ist, wirst du es wissen. Und ja, das wird schwer. Aber es bleiben so tolle Erinnerungen. Und die machen auch das "Angsthaben" etwas leichter.

    Meine Willow ist auch so eine kleine Unnahbare, die sich nicht gern anfassen lässt. Mit der richtigen TA geht es aber wunderbar und mit wenig Stress. :)
  • Hallo,
    heute war es dann soweit. Ich hatte gestern Abend den Eindruck, dass es einem der Tiere nicht so gut geht. Allerdings hatte der Ratz sich dann verkrümelt und das recht schnell. Also dachte ich erst mal, ich hätte mich getäuscht. Heute haben wir dann in Ruhe nochmal nachgesehen und festgestellt, dass Odin nicht richtig fit ist. Wir haben Odin in den Freilauf, dort eingesammelt und in die Transportbox gepackt. Odin ginge wahrscheinlich auch aus dem Dom raus zu packen, daber da bin ich bei den Wildis vorsichtig. In der Transportbox hatte ich einen einen Pappkarton als Häusle und Odin war super cool. Er hat sich in das Häusle verzogen und war ganz ruhig. Auch die Fahrt über war er ruhig und beim Tierarzt hat er sich aus der Transportbox nehmen lassen, als sei er das zutraulichste Farbis unter dem Himmel. Der Junge hat ein Problem mit der Lunge und bekam zwei Spritzen. Hat er auch super weggesteckt. Ich war sowas von erleichtert. Erstens, dass Odin es so gelassen genommen hat und zweitens, dass er behandelt werden kann. Er muss jetzt noch Karsivan bekommen. Hoffentlich schlagen die Medis an.
    @Passionsfrucht Danke für die lieben Worte.
    LG Beate
  • hallo,

    das ist ja toll, dass sich der odin so entspannt hat behandeln lassen!

    und dass die medikamente anschlagen, hoffe ich natürlich ganz doll!

    @KuK das passiert auch ständig, dass ich aus versehen die feststelltaste anstelle des "a" treffe :D
    Liebe Grüße von Christa
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