Ausprobieren oder lieber lassen?

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:silvester: :ballon: :dollfreu: Welcome Back liebe Christa :dollfreu: :ballon: :silvester:

  • Ausprobieren oder lieber lassen?

    Hallo zusammen.

    Mein Töchterchen und ich haben heute eine einsame etwa 4 Monate alte Ratte im Tierheim besucht, nachdem in der örtlichen Tageszeitung ganz dringend ein Zuhause für das Tierchen gesucht wurde (das bereits seit einem Monat alleine dort sein Dasein fristet). Wir haben zwei 7 Monate alte Ratten und dachten uns, zu dritt passt gut. Allerdings kommen mir jetzt ein bisschen Zweifel,ob das alles so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe: Wir haben einen großen doppelstöckigen Käfig, ich wollte einfach die 2 Abteile trennen und die neue Ratte zunächst getrennt in die untere Etage einziehen lassen. Durch das Gitter beschnuppern wäre dabei an der Stelle, wo die Leiter zur Trennung hochgeklappt wird, möglich (ich könnte die Stelle aber auch ggf. ganz abdichten). Nur klingt alles, was ich über das Vergesellschaften von Ratten lese so kompliziert - angefangen von getrennten Käfigen in getrennten Räumen über Freilauf auf noch unbekanntem Terrain usw. usw., dass ich echte Zweifel bekomme, ob wir das so wie geplant hinkriegen (die "Neue" ist noch nicht da, wir würden sie erst morgen aus dem Tierheim holen). Noch einen weiteren Käfig will ich aber ehrlich gesagt nicht anschaffen oder wochenlang in 2 Räumen Ratten halten.

    Kann mir jemand meine Bedenken nehmen (oder etwas Mut machen), darf man auch einfach einen etwas direkteren Versuch wagen oder sollten wir es besser ganz bleiben lassen?

    Über Meinugen dazu freue ich mich!
    LG, Hilda
  • Guten Morgen Hilde,

    Erst mal, ich finde das klasse, dass ihr der Tierheimnase ein zu Hause geben wollt :thumbsup:

    Leider ist es aber schwierig, wenn man den vorhanden Käfig teilen möchte, das ist meistens ein schlechter Start fürs Kennenlernen und Vergesellschaften. Du musst dir das aus Sicht deiner Ratten versuchen ungefähr so vorzustellen, als wenn bei dir zu Hause jemand kommt, sich deine Wohnstube schnappt, die Tür abschließt und sagt: "So, die gehört jetzt mir!" Und das alles ohne sich vorzustellen. (Ich glaube so jemanden würden wir mal spontan als "nicht ganz richtig", gefährlich und unsympatisch einordnen) Ähnlich sehen das deine Ratten auch, wenn Ihnen ein Stück vom Revier weggenommen wird. Nicht selten stauen sich dann Aggressionen auf, die sich dann beim auffeinander treffen entlädt. (Irgendwie ja auch verständlich, oder?) Für die Neue ist dieser Zustand dann auch echt blöd, also müsste ein zweiter Käfig für die ersten Wochen schon sein, vielleicht könnte das Tierheim dir ja einen ausleihen für die Zeit? Einige Tierheim machen das. Aber den werdet ihr brauchen.

    Getrennte Zimmer müssen dabei nicht zwangsläufig sein, da kommt das immer so einen bisschen auf die Ratten an und wie diese auf den neuen Mitbewohner reagieren, direkt nebeneinander stellen sollte man die Käfige aber nicht unbedingt.

    Man muss den Mäusen dann auch die Chance geben sich kennen zu lernen, dafür nimmt man am besten einen neutralen Auslauf, also eine kleine Flächen (eventuell die Badewanne oder Duschwanne), die keiner von den Mäusen kennt und als sein Revier beansprucht. (Denn wir mal ehrlich sind, finden menschliche erste Dates ja auch meist an einem anderen Ort statt, als gleich direkt in unserer Küche ;) und bis wir zu jemanden sagen , wir ziehen mal zusammen oder du darfst bei mir einziehen, brauchen wir ja auch Zeit ;) )

    Das alles ist aber überhaupt nicht schwierig, das haben bis jetzt noch alle motivierten Neulinge geschaft :D . Gut war immer, wenn man versucht hat ein bisschen durch die Augen der Ratte zu gucken.
    Natürlich kann keiner vorraus sagen, wie eine Integration tatsächlich verläuft und wie lange das dauert, dafür sind unsere Fellnasen auch einfach zu individuell (ähnlich wie wir Menschen auch :rolleyes: )
    Der "Integrationsleitfaden" ist wirklich ein sicherer Weg, der bei fast allen Fällen, der auch bei unerfahrenen Haltern zum Erfolg führt :D (direkter Versuche gehen leider häufig nach hinten los....) Und vor allem, kommen unsere Nasen mit diesen Weg auch super zurecht, Jemanden kennenzulernen ist nämlich immer aufregend und bedeutet dann auch für die Fellnasen Streß. Den minimiert man mit diesen Weg für die Tiere nämlich auch.

    Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen Mut machen, dass eine Vergesellschaftung von Ratten gar nicht so kompliziert ist und jeder Schritt den man dann gemeinsam mit seinen Tieren macht auch seine Berechtigung hat. Eine Inti ist auch immer ein tolles Erlebnis für den Halter, weil er seine Tiere noch besser verstehen lernt ;) .

    Für deine Mädels wäre das super, eine Rattenfamilie macht nämlich zu dritt erst richtig Spaß.

    Und wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst, dann findest du hier ganz viele liebe Menschen, die dir mit Sicherheit den ein oder anderen Tipp geben können.

    Liebe Grüße
  • Guten Abend Hilda,
    mir geht es genauso, Nina hat alles toll geschrieben. Wenn Dir niemand einen Käfig leiht, kann man vielleicht auch kurzfristig einen günstigen über ebay Kleinanzeigen erstehen und später wieder verkaufen ^^ , er muß ja für den begrenzten Zeitraum keine unbedingten perfekten Außmaße haben.
    Und ihr tut gleich etwas doppelt Tolles. Ratten fühlen sich eigentlich erst mindestens zu dritt richtig wohl, denn da fangen sie erst an, ein Rudel zu werden. Und die arme Nase im Tierheim bekommt die Chance auf ein neues Zuhause mit Kuschelfreunden.
    Die erste Inti ist total aufregend, das ging uns auch so. Jetzt habe ich vier hinter mir und bin immer noch aufgeregt. Hinterher aber alle in einem Kuschelhaufen zusammen zu sehen, gibt einem alle Mühe 1000fach zurück :love: .