Artgerechte Haltung / gemischte Rudel?

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:silvester: :ballon: :dollfreu: Welcome Back liebe Christa :dollfreu: :ballon: :silvester:

  • Hallo,
    da hier in berlin das TH alle Böcke kastriert und ich die Pflegefälle aufnehme habe ich überwiegend gemischte gruppen was auch gut funktioniert. Mir ist es aus Sicherheiitsgründen auch lieber so.
    Habe zur Zeit ein paar richtige Böcke und mir fast selbst den Unfall produziert in dem ich völlig in gedanken 2 w in den Auslauf gesteckt habe wo ein kastrat und ein Bock saßen. Gottseidank hatten sie nur Kontakt mit dem Kastratten, der Bock hatte es verpennt.
    Und in Zukunft keine Böcke mehr wie ich an den 5 waldratties feststellen konnte. Permamente Unruhe in der Gruppe weil in letzter Zeit schon 3 eingeschläfert werden mussten. Dieses Rangfolge klären erlebe ich in gemischten Gruppen nicht so extrem. Außerdem hat man es deutlich leichter mit dem integrieren wenn was wegstirbt.
    Also ich werde bei der gemischten Haltung bleiben weil ich es ausgeglichener finde. Habe auch ne weibergang wo ich aus Altergründen nichts mehr reingestopft habe, die zicken auch gerne rum.
  • Hallo,

    hm, es spricht doch einiges dafür, in den sauren Apfel zu beissen und alle Ratzen kastrieren zu lassen. Ich denke wirklich darüber nach, so nach und nach umzustellen.

    Wenn da bloss die Kastration an sich nicht wäre! Ich hab da schon ein Problem damit, wenn ich junge gesunde Kerls operieren lasse - vor allem, seit es bei meinem Dalai schiefging und er völlig unerwartet ein paar Minuten nach Narkoseende an Kreislaufversagen starb. Das Risiko steht mir halt deutlich vor den Augen.

    Aber einen Aspekt, den Chris genannt habe, finde ich in der Diskussion auch wichtig: wenn alle TH alle Böcke kastrieren, kann mit diesen Tieren nicht mehr vermehrt werden. Das Problem ist nur: wer vermehren will, findet heutzutage problemlos einen Weg dazu - und weniger Zooladenschwangerschaften wird es dadurch auch nicht geben, seufz.

    @ Chris: du empfindest gemischte Gruppen als ausgeglichener? Beobachtest du auch andere Rangfolgen, Aufgabenverteilung etc.?
  • Hallo,

    Original von isasophie
    Wenn da bloss die Kastration an sich nicht wäre! Ich hab da schon ein Problem damit, wenn ich junge gesunde Kerls operieren lasse - vor allem, seit es bei meinem Dalai schiefging und er völlig unerwartet ein paar Minuten nach Narkoseende an Kreislaufversagen starb. Das Risiko steht mir halt deutlich vor den Augen.


    das ist das wichtigste und größte Argument gegen eine Kastration. Es liegt keine "wichtige" Indikation vor und wenn es schief geht, macht man sich nachher umso mehr Vorwürfe.

    Bei einem gesundheitlichen oder verhaltenstechnischen Problem ist eine Kastration sehr wichtig, sollte diese nicht klappen, ist das auch sehr traurig, aber man kann sich vor Augen halten, dass man so gut, wie keine Wahl hatte.

    LG Steffi
  • Juhu

    auch ich finde, dass gemischte Rudel ausgeglichener sind. Es gab bei mir schon oft Kastratten die Streits geschlichtet haben indem sie sich zwischen die STreithähne (oder besser Hühner) quetschten und sie so trennten. Ich hatte sogar mal mehr Kastras als Mädels... das war sehr schön... zZ hab ich leider wieder mehr Tussis und damit auch mehr Unruhe...

    Für mich gehören Kastras dazu... aber wie gesagt, die OP ist halt echt ne Sache. Die letzten Kastras die ich aufgenommen habe, hab ich daher schon kastriert bekommen. Es ist halt nach wie vor eine OP bei der was schiefgehen kann...

    vlg knudn
  • Hallo,

    für mich kommt es bisher nicht in Frage alle Böcke zu kastrieren.
    Zum einen wegen des Op-Risikos (+ Schmerzen und Stress), zum anderen da ich persönlich der Meinung bin, dass manche/viele Böckchen doch einiges ihrer Persönlichkeit einbüßen.
    Viele Kastraten werden einige Monate nach der Kastration die reinsten Lämmchen - in so gut wie jeder Situation... und das empfinde ich schon als extreme Veränderung des Charakters.
    Je später allerdings eine Kastration gemacht wurde, desto mehr behielten die Böckle ihre Eigenheiten.

    Ich finde es für mich einfach als einen zu großen Eingriff in die "Privatssphäre" eines Ratterichs, um es als Standardmaßnahme zu übernehmen.

    Meine frühere Mädelsgruppe hat den damaligen Kastraten übrigens einfach untergebuttert ;)

    Grüßle
    Karina
  • Hallo,

    also ich habe 1x3 und 1x2 Vollböcke gehabt. Dann kam ein Kastrat und dann Mädels dazu. Seitdem habe ich Mädels mit Kastraten. Garfield hat dann irgendwann nachdem er schon monatelang kastriert war mit Cindy gepoppt. Er war aber bislang der Einzige.

    Ansonsten waren alle meine Kastraten eher träge und nicht aus der Ruhe zu bringen (weil doch die Mädels immer rumwuseln). Was ich auch immer schön fand, wenn ich ein älteres Mädel oder auch Kastraten hatte, hatten die sich immer zu den anderen Kastraten gesellt weil da Ruhe war und man gut schlafen konnte.

    Für mich persönlich ist das eine gute Konstellation denn wenn irgendwo ein Mädel sitzt kann sie mit in die Voli und wenn ein einzelner Kastrat sitzt auch und wenn ganz dringend ein Vollbock wohin muss und keiner ihn niimmt muss er dann halt leider kastriert werden und kann dann auch in die Voli.

    Ganz liebe Grüße

    Petra, Bonny, Däumelinchen, Tara mit noch nicht integrierten Kastraten weil die "Frist" noch nicht vorbei ist Abraxas, Aramis, Azrael und Agamemnon
  • Hallo,

    da ich persönlich der Meinung bin, dass manche/viele Böckchen doch einiges ihrer Persönlichkeit einbüßen


    Ja, auch daran ist viel Wahres. Ich finde schon auch, dass es die Ratten "verändert".

    Aber auch das andere Argument ... nicht so eingeschränkt in der Auswahl der Tiere, die man aufnimmt, zu sein ... ist zum Nachdenken. Ich gebe dabei aber auch zu: ich hätte schon gerne wieder beides :D
  • Huhu,

    da ich persönlich nur Ratten männlichen Geschlechts halte und auch weiter halten möchte, stellt sich für mein Haltung die Frage nach dem gemischtgeschlechtlichen Rudel nicht. Ich kann also nur aus der Erfahrung von Pflege-/Vermittlungstieren und von Rudeln, die ich "kenne" was sagen.

    Ich hatte bisher den Eindruck, dass es für die Weibchen angenehmer ist, einen (oder besser mind. 2!) Kastraten mit in der Gruppe zu haben. Die meisten Kastraten haben noch Sexualtrieb und begatten die Weibchen.
    Ich denke, wenn man Sex auch für Ratten als ein Grundbedürfnis ansieht, ist das damit befriedigt und eine Haltung in der alle Grundbedürfnisse befriedigt werden ist für mich eine artgerechte(re).
    Hätte ich Weibchen, würde ich also immer 2 (oder mehr) Kastraten mit in das Rudel integrieren.
    Warum mindestens 2?
    Ich würde als männliches Wesen nicht allein unter Weibsen leben wollen, darum ;) [SIZE=7]Oute mich jetzt hier mal als Männerversteher. :D[/SIZE]

    Problematischer ist das bei der Haltung von Böcken.
    Da ich keinen Rattennachwuchs möchte, kann leider nicht dafür Sorge tragen, dass alle Grundbedürfnisse, meiner Rattenböcke befriedigt sind. Alle kastrieren zu lassen, wäre eine theorethische Möglichkeit, die aber praktisch aufgrund einer (für mich einfachen) Kosten/Risiko-Nutzen-Rechnung für mich nicht in Frage kommt. Die Risiken wurden ja schon recht ausführlich besprochen, bzw. sind bekannt.
    Ich denke, dass größere Gruppen unkastrierter Böcke auch eine sehr gute und artgerechte Haltungsvariante darstellen. Bei ausreichend Rücksicht auf den Charakter und die Bedürfnisse der Tiere können Böcke sehr harmonisch und stressfrei zusammenleben.
    Hier hat man auch immer die Möglichkeit, durch eine Kastration einzugreifen, wenn der Rudelfrieden durch einen "Hormonbolzen" dauerhaft gestört wird.

    Aus Vermittlersicht befürworte ich die generelle Kastration von Vermittlungsböcken absolut. Wenn ein fähiger Tierarzt vorhanden ist, die Tiere ein entsprechendes Alter und Gewicht haben und der Gesundheitszustand es zulässt(!!!), sehe ich da die eindeutig die Vorteile überwiegen.

    Rattenweibchen sind in ihrem normalen und alltäglichen Verhalten viel stärker von ihrem Hormonhaushalt beeinflusst als Böcke, bei denen es eigentlich nur zu Verhaltensänderungen (durch Hormone) während der Rüpelphase oder bei Weibchen/Fremdrudelgeruch kommt.
    Deswegen bin ich der Meinung, auf die Damen sollte mehr Rücksicht genommen werden, als auf die Herren.

    Von der angesprochenen Frühkastration halte ich nichts.

    LG, Manu

    p.s. Wie sieht es eigentlich mit Infos zu Homosexualität bei Ratten aus? Man kann doch eigentlich davon ausgehen, dass es das auch gibt...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von waldapotheke ()

  • Hallo,

    Original von waldapotheke
    Aus Vermittlersicht befürworte ich die generelle Kastration von Vermittlungsböcken absolut.


    Vermittlersicht: ganz klare Antwort: Ja, zu Kastration.

    Original von waldapotheke
    Wenn ein fähiger Tierarzt vorhanden ist, die Tiere ein entsprechendes Alter und Gewicht haben und der Gesundheitszustand es zulässt(!!!)....


    Ein ganz wichtiger Satz, nicht nur für Vermittler, sondern für alle, die Tiere kastrieren wollen/müssen.

    LG Steffi
  • Hallo,

    ein medizinischer Heileingriff erfordert eine Indikation.
    Ein medizinischer Eingriff ohne den Zweck der Heilung ist schlichte Körperverletzung ohne Rechtfertigung.

    Artgerechte Haltung und Käfighaltung sind ein Paradoxon.

    Ich persönlich werde keine Kastraten aufnehmen.
    Entweder Frauenkloster oder Herrenkloster. Und artgerecht ist Heimtierhaltung ohnehin nicht. Da mache ich mir nichts vor.

    Wenn ich gefragt würde, lieber ohne Frauen zu leben oder mich einer Verstümmelung zu unterziehen, würde ich Ersteres wählen.

    Kastration bei Ratten in Tierheimen zum Zwecke der Sicherstellung der Empfängnisverhütung ist eine Sache, artgerechte oder besser ertgerechtere Tierhaltung etwas anderes. Letzteres wird auch mit einem medizinisch nicht notwendigen Eingriff nicht erreicht werden können.

    Gruß,
    Jürgen

    P. S.: und wer Sex haben will, kann das haben. Ich halte meine Mädels nicht davon ab.
  • Hei!

    ich selbst habe eine gemischte gruppe! 6 damen und momentan noch 2 kastrate (bald 3).

    ich konnte bei meinen bisherigen kastraten keinerlei geschlechtstrieb feststellen, meine mädels bieten sich ihnen an bzw drängen sich richtig den armen kerlen auf, aber die scheinen keinen ahnung zu haben was sie machen sollen :nix:

    auch ist es bei mir so das sie kastraten eher untereinander kuscheln anstelle mit den mädels...

    ich halte ehrlich gesagt absolut nichts von "sinnlosen" kastrationen!!! es geht mir dabei aber auch nicht unbedingt um das op risiko, sonder um den stress die die kleinen zwerge haben, tierazt besuch, hormonverlust, wesensveränderung...

    ich finde eine kastration erst dann gerechtfertigt wenn es darum geht das der kerl ansonsten durch sein verhalten alleine sitzen müsste bzw wenn es aus medizinischer sicht notwendig ist (was höchst selten ist...)

    ich denke nicht das z.b. meine gemischt haltung viel artgerechter ist wie einen gleichgeschlechtliche haltung... wenn es um artgerechte haltung geht müssten wir alle ganz vieeeeeeeeeeeeeeeel ändern!!!

    Grüssle
    TINA