Artgerechte Haltung / gemischte Rudel?

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Wir wünschen allen Userinnen der Rattenbande ein frohes Ostern.

  • Artgerechte Haltung / gemischte Rudel?

    Hallo,

    hier möchte ich euch mal zu eure´n Meinungen und Erfahrungen zu einem Thema fragen, das mich persönlich seit einiger Zeit beschäftigt.

    Aus einigen anderen Ländern weiß ich, dass es dort nahezu üblich ist, Rattenböcke grundsätzlich zu kastrieren (solche Berichte habe ich z.B. aus amerikanischen Internetseiten entnommen. Nun habe ich kürzlich im Buch des Rattenvereins in der Schweiz lesen können, dass diese das prinzipielle Kastrieren vertreten. Genannte Gründe sind auf allen Seiten häufig die schwierigen Integrationen, die man mit ausgewachsenen Böcken hat.

    Ich persönlich habe bis jetzt immer grundsätzlich die Meinung vertreten, dass nur solche Böcke kastriert werden sollten, die auch diesbezügliche Verhaltensweisen (Hormonböcke) aufweisen und solche natürlich, die Tumore etc. da unten haben. Denn es gibt nun mal bei jeder OP grundsätzliche OP-Risiken (Narkoserisiko, Wundeinfektionen etc.) und zudem fand ich immer: "ein Mann sollte doch, wenns geht, ein Mann bleiben."

    Allerdings ist ein anderer Gedanke zur Thematik hängengeblieben: ist das, was so viele Halter (auch ich) betreiben, wirklich artgerecht? Also nur eingeschlechtliche Rudel halten? Wäre es nicht artgerechter, grundsätzlich gemischtgeschlechtliche Rudel zu bilden?

    Womit es sich zu der Frage herauskristalisiert, was eher zu vertreten ist: Kastration aller Böcke (trotz Risiken für das einzelne Tier) oder die rein eingeschlechtliche Haltung (mit u.a. Vollböcken).

    Ich bin hin- und hergerissen :nix: Und zäume das Pferd mal von hinten auf: welche Erfahrungen habt ihr gemacht: inwiefern unterscheiden sich Verhaltensweisen innerhalb eingeschlechtlicher und gemischtgeschlechtlicher Rudel?

    Ach ja, um Missverständnissen vorzubeugen :denk: Es geht mir lediglich um die Konstellation Kastraten / Weibchen. Denn wir wollen ja um Himmels willen nicht vermehren :haue:

    Liebe Grüße,
    Dagmar

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von isasophie ()

  • Hallo,
    viel zum Thema kann ich nicht beitragen, möchte aber noch was hinzufügen. Wenn Böcke kastriert sind und die Hormone weg sind, dann sind sie ja eigentlich keine Böcke mehr. Also kein Geschlechtstrieb oder hinter Weibern hergeifern. Die Jungs sind dann eher Mädchen.
  • Hallo,

    hm, habe da sehr unterschiedliches gehört. Manche sagen, die Kastraten hätten da keinen Trieb mehr - manche haben erzählt, die würden sich regelmäßig vergnügen.

    Aber es geht mir nicht nur darum. Also ganz ehrlich, ganz unabhägig von jeglichen Gedanken an Sex: ich wollte nicht mein ganzes Leben ausschließlich unter Frauen verbringen :ignore:
  • Original von Blacksun
    Hallo,
    viel zum Thema kann ich nicht beitragen, möchte aber noch was hinzufügen. Wenn Böcke kastriert sind und die Hormone weg sind, dann sind sie ja eigentlich keine Böcke mehr. Also kein Geschlechtstrieb oder hinter Weibern hergeifern. Die Jungs sind dann eher Mädchen.


    Da muss ich grundsätzlich wiedersprechen.
    Ich habe hier bei mir eine Gruppe "Riesenböcke". Diese Rattenmänner sind wahnsinnig riesig und wir haben sie (wir arbeiten sehr eng mit Tierärzten zusammen) schon mit knapp fünf Wochen, einer sogenannten Frühkastration unterzogen. Diese Buben sind das typische Beispiel, für die vielen Vorurteile, das Kastraten keine Böcke mehr sind und ihr Wachstum somit gehemmt wird. Alle sechs Böcke, obwohl sie zum Zeitpunkt der Kastration weder Geschlechtsreif waren, noch Anzeichen zum Aufsitzen zeigen, sind heute desto trotz sehr aktiv, wenn die Mädels "rattig" sind und es sind Pfundskerle geworden. Sie sind mittlerweile 18 Wochen alt und meiner Meinung prächtige Buben.
    Es ist nicht abzustreiten, dass Böcke nach der Kastration träger werden und auch kein Interesse mehr am poppen haben. Das ist wirklich zum grössten Teil so.
    Da der hohe Testosteronspiegel in den Keller sinkt, nimmt das Sexualinteresse AB, aber eben auch die schwerwiegenden Aggressionen.

    Böcke, welche kastriert sind, werden zwar nicht mehr von den anderen als Böcke wahrgenommen, jedoch weiss das Tier selbst immer noch genau, was es ist! Das kann manchmal zu fatalen Folgen führen, wenn man nur den dominanten Bock kastrieren lässt......

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Mustang ()

  • Hi,
    ich lasse, sofern gesund, immer kastrieren, hauptsächlich aus dem Grund, damit später immer die Möglichkeit besteht, falls die Rudelkamaraden vorher sterben, zu Mädels zu integrieren....denn man weis ja nie, ob der Bock im Alter noch kastriert werden kann oder er durch eine Erkrankung nicht mehr kastriert werden kann...also als Vorsorgemaßnahme.
    Da ich aus diesem Grund auch immer Mädels hier habe, denn es gibt immer einen, der andere Böcke nicht mag, kastriere ich aus Vorsicht schon und auch weil die Mädels bei mir regelrecht beim richtigen Bockduft durchdrehen.

    Zum Thema, was wäre denn artgerechter?
    Es ist wirklich schwierig.

    Böcke untereinander, die immer unter Hormon stehen, die sie nicht ausleben können, was inneren Stress verursachen kann?

    Kastraten untereinander, die keine Hormone mehr haben und somit friedlicher und stressfreier sind?

    Mädels untereinander? Auch diese machen körperlich Stress durch, wenn sie nicht gedeckt werden? Die Mädels bespringen sich zwar in dieser Phase auch gegenseitig, aber es kommt eben nicht zur Trächtigkeit.

    Mädels und Böcke, die kastriert sind?
    Ich hatte Kastraten, die hatten einige Zeit nach der Kastration jede Interesse am weibl. Geschlecht verloren, aber auch welche, die bis zum Tod die Mädels verlockend fanden.
    Jedoch haben die Mädels hier auch nichts von, da ihr Ziel nie erreicht wird.

    Wie gesagt, ich kastriere aus oben genannten Gründen.
  • Dann etwas Grundsätzliches :ratte:


    Wir in der Schweiz sind nicht nur für Kastrationen. Wir haben aber über die vielen Jahre hinweg die Erfahrung gemacht, dass Kastration eigentlich nur Vorteile bergen. Wir vermitteln unsere Buben genauso wie Mädels. Man muss keine Rücksicht auf Integrationen nehmen, wegen der Vermehrung. Die Buben zeigen weniger Aggressionen, mutieren aber nicht zu Waschlappen. AB dem 10. Lebensmonat schütten Rattenböcke sehr viele Hormone aus, welche die Talgproduktion anregt. Das Fell wird fettig, die Tiere leiden unter Ekzemen mit starker Schuppenbildung und Juckreiz. All das ist ein Vergangenheitsproblem, wenn man Männchen kastrieren lässt. Sogenannten "Unfällen" der Vermehrung bei den "normalen" Rattenhaltern kann vorgebeugt werden! Hodenkrebs ist auch kein Thema mehr (gibt es übrigens mehr als man glaubt, nur merken es die meisten nicht).

    Wir haben auch Mitglieder, die nur Böckchenrudel halten und sie nicht kastrieren. Dort wird aber nie ein Rattenmädchen Einzug erhalten, noch werden immer neue Buben integriert. Dies handhaben wir so, weil wir die Tiere nicht unnötig stressen wollen.

    Die Hoden sind zwar für etwas da, das ist richtig, aber in der Natur können sich aggressive Böcke aus dem Weg gehen und werden nicht "zwangsintegriert". Im Wohnzimmer können sich die Tiere riechen, können aber ihr Verhalten nicht ausleben, wenn man zwei geschlechtliche Gruppen hält. Dies fördert Stress und Aggressionen und ist wohl auch nicht tiergerecht.

    Dies ist meine persönliche Meinung und wird auch in unserem Tierschutzverein so vertreten.
  • Hallo,

    hm, interessant :D

    Mich beschäftigt, wie gesagt, auch die Frage nach dem Sozialgefüge. Ratten leben in der Freiheit in gemischtgeschlechtlichen Rudeln zusammen. Sind Tiere in gemischtgeschlechtliche Rudel nun ausgeglichener als solche in eingeschlechtlichen? Es gibt ja noch andere Verhaltensgefüge als die geschlechtlichen ;) Werden z.B. Konflikte zwischen Rudelmitgliedern anders geklärt / geregelt?

    Bei mir gibts zur Zeit zuhause übrigens überwiegend DIE Konstellation in Rudeln, die du vergessen hast, Franziska: unkastrierte Böcke mit Kastraten zusammen :top: Aber auch reine Weibchenrudel ...

    Naja, eigentlich finde ich es eben,wenn ich drüber nachdenke, nicht artgerecht mit der Geschlechtertrennung. Und da es nie und nimmer in Frage kommt, wirklich ganz artgerecht zu halten (denn das wäre Nachwuchs ohne Ende und das will ja niemand), kommt vielleicht die Konstellation Mädels - Kastraten noch am ehesten ans Artgerechte ran!? Aber genau darüber grübel ich gerade ...

    Noch kurz eine Anmerkung bezüglich der Intergrationen: ich integriere auch Vollböcke in Bockrudel. Und kann nur sagen: ob es möglich ist, ob stressig oder recht friedlich - hängt von den verschiedenen Rattis AB.

    Grüßle,
    Dagmar

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  • Hallo nochmal,

    ganz am Rande: ich halte auch Wildis. Und die sind alle nicht kastriert (und auch die Frabratten, die mit im Rudel sind, nicht). Dabei habe ich folgendes beobachtet: die Wilden haben in einem gewissen Alter auch gezankt miteinander wie die Blöden - aber es gab nie, nie Verletzungen, denn soweit sind sie nie gegangen :top: Und sie sind immer trotzdem eine "eingeschworene Gruppe" geblieben.

    @Ursi: klar, aber wir wollen ja alle immer das Beste für die Tiere. "Artgerecht" ist wohl tatsächlich das falsche Wort :D

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  • huhu,

    ich hatte nur einmal einen Eunuchen in einer Damenriege. Und der war umwerfend: er hatte eine ungebremste Libido, obgleich er sicherlich ein wenig träger wurde und auch riesengroß.

    Wenn man bedenkt, dass nicht nur die Hoden (sondern auch Hypophyse, Nebenniere & Hypothalamus) an der Produktion & Ausschüttung von Geschlechtshormonen beteiligt sind, wird das sinnig.

    Also - je nach Konstitution kommt es durchaus vor, dass Kastraten trotz fehlender Hoden am anderen Geschlecht interessiert sind. Aber auch: Kastraten können trotz fehlender Kronjuwelen noch sehr dominant sein, sodass es auch nach der Kastration noch zu heftigen Zankereien zwischen den Böcken kommen kann.

    Meine Erfahrungen aus der Zeit als Jonny Cochones (ohne Glocken :D ) im Weiberrudel war, waren eigentlich sehr gut: es war immer was los: die Gruppe (jedoch nie größer als 5 Tiere) lebte sehr harmonisch; Jonny 'schlichtete', wenn die Ladies zickten, er war Chef, ließ die Mädels aber ruhig ihre Rangstreitereien ausfighten, wenn's nicht zu heftig wurde, sonst ging er dazwischen. Er wurde von allen Mädels geliebt. Eigentlich war's nicht schlecht.
    Mein Mann hat allerdings ein Prob., sollte ich wieder ein Notböckchen dazuholen und kastrieren lassen, ich glaube, er leidet 'heimlich' mit. :top:

    lg


  • @Ursi: klar, aber wir wollen ja alle immer das Beste für die Tiere. "Artgerecht" ist wohl tatsächlich das falsche Wort :D


    Ja, da geb ich dir Recht :blume: Ich denke, uns allen liegt das Wohl der Ratte (und der Tiere) sehr am Herzen, sonst würden wir uns ja nicht so engagieren.

    Ich hoffe auch immer, dass ich es meinen Tieren so gut wie möglich machen kann.
    Und doch bleibt mir persönlich immer ein fader Geschmack auf der Zunge liegen, weil das Elend mit den Tieren nie aufhört.
    Meine Tiere leben eher in "luxuriösen" Verhältnissen, wogegen dann andere arme Ratten total beschissen Leben müssen. Das bringt mir manchmal schon den Brechreiz hoch und irgendwie hat man auch ein schlechtes Gefühl, gegenüber den Tieren, denen es beschissen geht.

    Nun denn, machen wir das Betse daraus.
  • Huhu,

    ohjeee Dagmar du machst echt uns einfach :D

    Ich und mein persönlich war schon immer dagegen wegen kastration. Wenn ich sowas sehe, tut mir verdammt Seele weh, so der Art verstümmelung. Und da kommen immer Träne nah wenn ich sowas höre, z.b. er kommt op wegen Eier AB. Und die Ratten ahnen nicht was alles auf sich zu kommt und wenn es bei Narkose wach ist schmerz schmerz schmerz und denk und merk uch wo ist mein Eier und wird grübeln sein warum und wieso, und was habe ich nur falsch gemacht. Und deshalb bin ich vorne rein dagegen.

    Nun ist so geboren und wird eigentlich auch so bleiben.

    Klar OP ist immer Risiko egal was da gemacht wird, ist ja klar.

    Und wie die Böcke fühlen ohne Hoden, kann ich dir leider nicht sagen. Ich hatte ein Bock erlebnis gehabt, und zwar sein Hoden würde geschoben und rutsch nicht runter und war ja auch schmerzhaft und muss OP gemacht werden also kastration, weil kein andere Wahl haben, und seit dem wollte er nix mehr von uns wissen, :sad: und hat er mit uns so ein abstand gehalten und leidet runter, und habe für ihn neue Weibchen geholt und ging einigemaße, bis er auf gebaut hat ging lange, sowas der Bock hatte wir noch nie erlebt. Dann andere Bock würde böshaft aggressiv, ich sagte ok wenn du nicht aufhörst Eier AB und gut isses, und da würde er noch mehr wüten, also war der Zeit Eier-ab-Methode. Und dann ging auch, also beruhigt und zahm geworden, ich glaube es hat ihn doch gut getan um seine Seele zu beruhigen, und dann kam Weibchen und war er noch glücklicher, aber er hat nie an Sex gedacht auch wenn Weibchen mal heiss war, er hat so der art, ohmann du nervst :D und da habe ich mitbekommen.

    Und die andere Kastraten war schon in TH die ich geholt habe, hm wie vorher das war, keine Ahnung. Ich weiss nur das die unsere Kastraten ganz verschiedene Charakter haben, d.h. faul, teil auch böshaft, und scheu. Sowas kann ich leider nicht viel helfen.

    Bei mir ist es sooo, die Böcke leben Rudel zusammen , wenn sich gegenseitig gut vertragen, finde ich super, aber gegenüber zu mir ist bissig ist mir sowas von egal, wichtig ist mir, Rudel passen zusammen und verstehen sich gut, das ist für mich mehr wert drauf als sonst was. Wenn der Bock mich beiss ist mir egal, da ich weiss aus Angst oder schlecht Erfahrung, oder mal auch von Charakter, da ist bei mir kein Grund Eier-ab-Methode, überhaupt nicht. Bin immer froh das ich volles Mann bekomme :D

    Ich weiss Dagmar, was ich damit schreibe ist eigentlich nicht damit zu tun, aber ich schreibe nur was ich erfahrung haben und Erlebnis.
    Ob da Trieb hat oder nicht, also nö eigentlich sehe ich nichts, einzige was ich sehe ist Charakter unterschied wie bei normale.

    Aber habe neue Kastrat vom Privat, der ist etwas seltsam. Da kann ich dir nicht so beschrieben. Denn lernt trat mit Jade kenne, Jade ist lieb und will versuchen ihn zu zeigen und ist total willkommen Jade sein Käfig, aber er nö, lauft nur noch Fellkugel rum, zwick Jade sein Hintern, also im moment ist er komischer Vogel :D

    Also ich liebe volle Mann, und gehört einfach dazu, wenn jemand ein Weibchen haben und will kastraten haben nur weil schmusiger oder grösser sind, dann baue bitte erstmal Weibchen AB und schaffe Böcke an, meine Meinung. oder such kastraten die wirklich nötig ist, z.b. seine Charakter die boshaft, oder Hormone ist hoch, oder Hodenkrebs, oder oder sowas ist ok .

    Aber extra kastration für Weibchen und auch noch Rudel reißen, da habe ich voll dagegend und werde es auch so bleiben, da wird es nix ändern.

    Ich lebe lange mit Ratte und weiss wovon ich rede durch meine Erlebnis. Weibchen kommt bei mir nicht mehr frage, auch wenn ich zu Hause habe, die werde abgebaut. Die arme Böcke man man man immer die arme Böcke, 1. wegen Eier AB, 2. schlecht vermitteln, 3, igitt dicke Eier, sowas höre ich menge, 4. die stinken (obwohl nicht stimmt), 5. also schlechte Ruf ist schon, traurig traurig.

    Lg Konny
  • Hat zwar jetzt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber muss es trotzdem loswerden.
    Wer Ratten kastriert, nur weil sie "stinken", der sollte sich Plüschtiere zu tun.

    Es ist ein Nebeneffekt, das Buben nach der Kastration nicht mehr so stark riechen, aber eine Kastration nur deshalb zu befürworten, finde ich auch scheisse.

    Uebrigens finde ich die Frage/ das Thema sehr interessant und durchaus berechtigt, ob gemischte Rudel besser wären.
  • Hat zwar jetzt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber muss es trotzdem loswerden.
    Wer Ratten kastriert, nur weil sie "stinken", der sollte sich Plüschtiere zu tun.

    ganz genau, die Meinung bin ich auch.

    Uebrigens finde ich die Frage/ das Thema sehr interessant und durchaus berechtigt, ob gemischte Rudel besser wären.

    das weiss ich nicht, ob gemischte Rudel besser ist. Ich denke mal ja und nein, und es kommt auch die Charakter drauf an also die Anpassung.
    Denn die Ratten sind wie Menschen habe ich festgestellt.

    Lg Konny
  • Ich persönlich habe keine Nachteile von gleichgeschlechtlichen Rudeln erlebt.
    Das einzige, was ich finde ist, dass die Buben in gemischten Rudeln, länger aktiver am Rudelleben teilnehmen. Könnte aber eine subjektive Wahrnehmung von mir sein.
    Uebrigens, in freier Natur, wo sich oft sehr grosse Rudel bilden, sind Männchen AB ca. dem 5./ 6. Lebensmonat oft unter sich und verbringen das Rudeldasein als Aussenseiterrudel, oder eben als Anhängsel. Da bei Ratten der Anteil an Männchen höher ist, liegt deren "Wert" nicht so hoch, wie derer der Weibchen. Männchen werden vorgeschickt um Gefahren auszukundschaften, sich zu opfern und um zu kämpfen. Die sogenannte Miliz bei den Ratten besteht nur aus Böcken im mittleren Alter. Ganz junge oder ganz alte Tiere verbringen ihr Leben näher im Rudel, wo die Weibchen regieren und ihre Jungen pflegen und hegen. Auch für die Alten wird wiederrum gut gesorgt.
    Kranke und anfällige Tiere sondern sich AB vom Rudel, damit sie dieses nicht in gefahr bringen.
    Ratten haben ein hohe soziale Struktur und wissen genau, wie und was sie opfern können/ dürfen.

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  • Hallo,

    ich erwarte ja auch gar nicht, dass hier ein allgemeingültiges Ergebnis gefunden wird. Man macht sich halt so seine Gedanken über dies und das :D

    @Konny: ja, Ratten sind in manchen Verhaltensweisen manchmal wie Menschen (öhm, Lästermäuler wie ich fügen jetzt noch hinzu: "nur höher sozialisiert" :ignore:), abe es SIND eben keine Menschen, sondern Ratten :denk:

    Als Mensch stelle ich aber fest: die Vorstellung, mein restliches Leben nur unter Frauen verbringen zu müssen, würde mich entsetzen. Für mich wäre das nicht "artgerecht" - selbst ohne die Sache mit dem Sex :D

    Wie es nun bei Ratten ist, ist schwierig herauszufinden.

    Böcke, die sich in der Natur gruppenweise absondern, haben auch eine Aufgabe - Rudelschutz betreiben. Das sind so die Dinge, die mich nachdenklich machen. Also z.B. fühlen sich Weibchen mit Kastraten im Rudel sicherer als andere Ratten. Nehmen die Ex-Böcke Beschützerhaltung ein? Usw. usw.

    Noch schwieriger ist die Frage, weil man hier gar nicht mehr von natürlichen Konstellationen reden kann. Also wirklich rattengerecht wäre grundsätzlich ja nur Weibchen und Böcke in einem Rudel - und das geht aus Gründen der Geburtenregelung nicht. :haue: Trotzdem könnte ich m ir vorstellen, dass auch die Haltung von Kastraten und Weibchen zusammen rattengerechter für die Tiere ist als nur ein Geschlecht zusammenleben zu lassen.
    Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass es bei Kastrationen halt obengenannte Bedenken gibt.

    Hm, ich halte derzeit nur Böckchen/Kastraten-Rudel und hab auch nicht vor, jetzt 20 Buben mal kurz kastrieren zu lassen (zumal sie in eingefahrenen Rudeln leben). Ich mache mir aber schon Gedanken über meine Rattenhaltung in der Zukunft.

    Übrigens: wegen Geruch oder weil die Klöten "Häßlich" sind (und dabei hat mein Max sooo hübsche Hänge-Schwing-Tanz-Kügelchen, lach) kastrieren - darüber müssen wir ja hoffentlich hier gar nicht reden :haue:

    Grüßle,
    Dagmar
  • Ja klar ... du kennst ja auch den schwarzen Max nicht. :D :D :D Ich hab sowas selber noch nie gesehen: er läuft so x-beinig und hat knallrunde tiefhängende Hoden. Wenn der läuft und man ihn von hinten sehen ... Mann,. die haben einen Schwung drauf. Sorgt immer wieder für Erheiterung :D ::love:

    Leider muss ich AB morgen drauf verzichten, denn Max verbeisst gerade ständig die anderen und muss morgen zum Kastrieren, seufz.

    Grüße,
    Dagmar
  • Hallo,

    Original von Blacksun
    Wenn Böcke kastriert sind und die Hormone weg sind, dann sind sie ja eigentlich keine Böcke mehr. Also kein Geschlechtstrieb oder hinter Weibern hergeifern. Die Jungs sind dann eher Mädchen.


    das stimmt nicht ganz, viele Böcke zeigen AB und an immer noch Geschlechtstriebe.

    So nun zum eigentlichen Thema. Ich habe derzeit nur Kastraten und keine Vollböcke mehr. Dies zum einen wegen den Hormonen (ich bekomme meist Integrationsmonsterjungs) und zum anderen, weil ich gerade auf Böcke umsteigen und dementsprechend beide Geschlechter in ein und der selben Gruppe halte.

    Kastrationen finde ich vom Prinzip her ok, wenn sie nicht nur den Schönheitsaspekt bedienen ("ihhhh, Eier"). Bei der Haltung beider Geschlechter finde ich es angemessen, zu sagen, ich lasse die Jungs kastrieren, um durch Unachtsamkeit etc. die Gefahr einer Möglichkeit der Nachwuchsproduktion zu verhindern. Ein weiterer Punkt, der völlig indiskutabel ist, ist der gesundheitliche Aspekt - da ist eine Kastration unumgänglich und völlig rechtzufertigen.

    Problematisch finde ich nur die Argumentation, dass es "nur" eine Kastration ist. Nein - ist es eben nicht, es ist genauso eine OP mit Risiken, wie beispielsweise eine Tumor-OP auch. Das sollte man sich immer vor Augenführen.

    Mein Paradebeispiel ist der Jonny. Mit einem halben Jahr hat er knapp 260-280g gewogen. Ich habe dann die Kastration gewagt, weil er einfach nit zur Ruhe kam, ständig Stress gemacht hat und selbst im Auslauf nur borsteln als Fellscholle unhergerannt ist. Normalerweise warte ich immer bis 300g Gewicht, bei Kastrationen, die nicht dringend (Gesundheit, Aggressionen...) sind. Aber bei ihm gings nicht anders, also es war auch recht dringend, wurde von Tag zu Tag schlimmer. Schon nach einer Woche zeigten sich deutlichere Verhaltensänderungen zum positiven hin. Er wurde ruhiger, sein fettiges Fell, weich und glänzend. innerhalb von einem Monat hat er rund 150g zugenommen und sieht richtig gut aus und fühlt sich auch wohler als vorher, weil weniger Stress :D

    Zum Thema gleichgeschlechtliche, artgerechtere Haltung: Ich kann bei meinen Rudeln beobachten, dass die Gruppen ruhiger durch die Kastraten werden, ansonsten erkenne ich keine Veränderungen.

    LG Steffi