Mäuse "von klein nach groß" und Ratten "von groß nach klein"?

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  • Mäuse "von klein nach groß" und Ratten "von groß nach klein"?

    Moin,

    nein, ich will nicht Ratten mit Mäusen integrieren (schon gar nicht mit meinen Computermäusen, die werden nämlich sofort geschlachtet :motz:).

    Sondern ich habe eine erfahrene Farbmaushalterin kennen gelernt, die es als selbstverständlich beschrieb, Farbmäuse "von klein nach groß" zu integrieren, also erst alle Mäuse in die kleinste (Hamster-)Transportbox, die sie finden kann; wenn die Mäuse einander ordentlich eingedreckt haben, in eine mittlere Transportbox (Ratten-/Meeri-Größe), dann in ein Aquarium und schließlich in das endgültige Zuhause.

    Da ist mir ziemlich die Kinnlade runtergefallen :schock:. Ihr dann auch, als ich sagte, dass ich Ratten genau umgekehrt integriere - erst im Flur (2x3 Meter), dann in der größten gerade freien Voliere, dann gehen sie vielleicht mal irgendwann zusammen ins Häuschen und so weiter.

    Öhm ... stimmt das? Sind Ratten und Mäuse einfach (wieder mal) völlig unterschiedlich, oder macht sie was falsch, oder mach ich was falsch?

    Grübelnde Grüße,
    Ricki
  • Hi Mausebacke!
    Das, was Du von der erfahrenen Mausehalterin gehört hast, ist absolut richtig (wenn auch vielleicht etwas überspitzt dargestellt...)
    Farbmäuse soll man tatsächlich wie folgt integrieren (vergesellschaften):
    1. Man lässt die Mäuse zusammen an einem neutralen Ort laufen (bei uns war das immer der Küchentisch, manche nehmen auch die Badewanne...)
    2. Alle Mäuschen kommen zusammen mit Einstreu/Heu, Futter/Wasser in eine Transportbox oder einen kleinen Käfig, für ca. 24 Stunden. Dort sind sie zum Kuscheln gezwungen, und in der Regel geht das auch friedlich und ohne Beißereien AB.
    3. Die Mäuschen kommen in die nächstgrößere Behausung oder z. B. eine Etage des endgültigen Käfigs, weiterhin ohne Inventar, aber mit der eingestunkenen Streu/Heu aus der Transportbox, weil da ja schon der neue Gruppengeruch drinhängt.... Dort sollten sie ca. 48 Stunden friedlich bleiben, und dann kann man so nach und nach den Platz auf das endgültige Platzangebot erweitern und auch nach und nach Inventar dazugeben.
    Man sollte sich (und den Mäusen) ruhig lieber etwas mehr Zeit lassen, und wenn sie sich auf der nächstgrößeren Stufe anfangen zu kloppen, muss man sie wieder eine Stufe kleiner setzen...

    Es muss nicht am Anfang die "kleinste" Transportbox sein, und die Mäuse müssen sich auch nicht "ordentlich eingedreckt" haben - aber es sollten halt wirklich nicht mehr als ca. 20x30cm sein fürs erste, und 24 Stunden reichen da normalerweise auch aus...

    Wir hatten seit 2 Jahren Farbmäuse, als wir "auf die Ratten kamen" - und da haben wir umgekehrt nicht schlecht gestaunt, wie so eine Ratten-Inti abläuft... Ich hätte jetzt nämlich auch vermutet, dass man das mit Ratten genauso machen kann wie mit Farbmäusen, aber dank zahlreicher Infos aus dem Netz wurde ich schnell eines besseren belehrt und konnte eine "ordnungsgemäße Ratteninti" durchziehen.

    LG, seven

    edit: Auch immer wieder interessant für Rattenhalter: Unkastrierte Farbmausmännchen kann man nicht miteinander vergesellschaften, da sie sich über kurz oder lang totbeißen würden. Farbmausmännchen kann man im Gegensatz zu Rattenböckchen nicht unkastriert zusammen halten...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von seven ()

  • Hallo zusammen,

    möchte mich auch mal einmischen.

    Ich habe auch mal Farbmäuse gehalten. Allerdings war das noch die Zeit als noch niemand sagte, man könne Farbmausböckchen nicht zusammenhalten. Ich hatte damals ein Böckchenrudel von erst 2, dann 5 Tieren.
    Ich hatte nie Probleme mit Integrationen. Alles verlief immer wunderbar. Bei meinem Weiberrudel gab es da eher ständig Zoff und die Intes haben viel länger gedauert.

    Bei meinen Böcken war immer alles friedlich und sie standen direkt neben den Mädels ;)

    Ich denke also schon das es möglich ist Böcke friedlich ein Leben lang zusammenzuhalten. Ich möchte jetzt nicht kritisieren das alle Böcke kastriert werden. Nur halt sagen das es nicht unmöglich ist und es IMMER Zoff gibt ;)
    Ich denke auch nicht das mein Rudel kein Einzelfall ist, denn es waren ganz unterschiedliche Tiere die eigentlich nichts miteinander zutun hatten. Also aus völlig unterschiedlichen Würfen.

    Bei meinen Ratten habe ich allerdings bis jetzt auch die Erfahrung gemacht das kurze Integrationen viel besser verlaufen.
    Meine letzten beiden Intes haben nur je 3 Stunden gedauert und alles verlief super friedlich.

    Ich habe auch die Erfahrung gemacht dass Käfig/Streuaustausch teilweise vermehrt zu Agressionen führen kann. Habe mir so einige Intes fast versaut.

    Ich denke jede Maus/Ratte ist da anders aber ich habe einfach diese Erfahrungen gemacht.

    Meine erste Ratteninte hat z.B. 4 Monate gedauert! Ich habe es so gemacht wie es mir gesagt wurde. Streuaustausch, Käfigaustausch über 2 Wochenlang. Dann auf neutralem Boden laufen lassen. Die Tiere haben sich blutig gebissen und nichts hat mehr funktioniert. Irgendwann habe ich es aufgegeben und meinen damaligen TA gefragt. Deren Helferin sagte mir ich soll die Tiere auf neutralem Boden einfach über Nacht "zusammenschmeißen" und abwarten. Solange sie sich nicht blutig beißen soll ich mir keine Sorgen machen. Und siehe da, die Inte hat sich erledigt. Am nächsten Tag habe ich sie alle 3 zusammengekuschelt in der TB gelegen.
  • @Vanessa: Möglicherweise hast Du Deine Böckchen zusammen gehalten, als die Mindestgrößen für Käfige noch geringer waren? Je kleiner der Platz, desto eher bleiben die Kerlchen friedlich. In einem großen Mäuseforum gibt es eine "inoffizielle" Umfrage zum Thema "unkastrierte Mäuseböckchen". Ergebnis: In über 95% aller Fälle ging das böse in die Hose, wohingegen die Kastrationen in über 95% aller Fälle erfolgreich waren und die Kerlchen später friedlich untereinander oder mit Mädels lebten.
    Ich lese immer und immer wieder, dass man Mäuseböckchen prima unkastriert zusammen halten kann - und die selben Leute schreiben dann irgendwann: "Ohje, meine Mäuse haben sich totgebissen". Selbst wenn es bei dem einen oder anderen gutgeht - mir persönlich wäre es zu riskant. Aus Tierheimen werden nicht umsonst böse zerbissene Mäuseböckchen rausgeholt - kein schöner Anblick, und die saßen dort wahrscheinlich noch nichtmals sonderlich groß...
    Was nun letztendlich jeder Mäusehalter macht, muss er selbst entscheiden - mir persönlich wäre das Risiko einfach zu groß, weshalb unsere 5 Kerlchen damals auch problemlos kastriert wurden, bevor die ersten größeren Zickereien losgingen (sie saßen schon extra klein, trotzdem gab es schon die eine oder andere kleinere Prügelei... nach der Kastra war nix mehr mit Prügeln...), und sie sind nun unsere liebsten und friedlichsten Mäuschen (leider leben mittlerweile nur noch 3 von ihnen...)

    @Geenie: Ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass eine Farbmaus-Vergesellschaftung auch funktionieren kann, wenn man sie nach "Rattenart" durchführt. Scheinbar hat sich die Variante mit dem "von klein nach groß" aber doch irgendwie als günstiger / praktikabler / schneller erfolgreich herausgestellt - ich weiß es nicht. Es wird jedoch in jedem halbwegs kompetenten Mäuseforum dazu geraten (und da das unsere ersten und wichtisten Info-Quellen waren, haben wir´s bisher auch immer so gemacht, und es hat immer gut geklappt, weshalb wir keine Veranlassung sahen, es mal anders auszuprobieren... aber wahrscheinlich spräche da nichts gegen...)
    LG, seven
  • Seven, ja das könnte sein. Meine Käfige waren nicht besonders groß. Damals zu der Zeit allerdings galten sie noch als groß. Ich empfand ihn damals als mittel. Heute empfinde ich diese Dinger als winzig...

    Es waren die ca. Maße 70x40x60.

    Damals war noch nicht die Sprache von Kastrationen. Im Gegenteil, da hat man wegen der minimalen Größe der Tiere noch gar nicht darüber nachgedacht ;) Heute ist das ja ein "Kinderspiel" ;)
    Daher verstehe ich ja immer noch nicht warum jeder behauptet ein Rattenbock muss mindestens 12 Wochen alt sein zur Kastra.
    Farbmausböcke sind selbst wenn sie ausgewachsen sind nicht viel größer als eine 3-5 Wochen alte Ratte ;)
  • Hallo,

    Original von seven
    @Geenie: Ich kann mir durchaus auch vorstellen, dass eine Farbmaus-Vergesellschaftung auch funktionieren kann, wenn man sie nach "Rattenart" durchführt. Scheinbar hat sich die Variante mit dem "von klein nach groß" aber doch irgendwie als günstiger / praktikabler / schneller erfolgreich herausgestellt - ich weiß es nicht. Es wird jedoch in jedem halbwegs kompetenten Mäuseforum dazu geraten (und da das unsere ersten und wichtisten Info-Quellen waren, haben wir´s bisher auch immer so gemacht, und es hat immer gut geklappt, weshalb wir keine Veranlassung sahen, es mal anders auszuprobieren... aber wahrscheinlich spräche da nichts gegen...)


    Naja, vor 12-13 Jahren gabs noch nicht wirklich viele Infos zu Integrationen, daher hat mans nach Gefühl gemacht.

    Wenn ich das jetzt lese bin ich doch sehr verwundert, aber wenns so geraten wird, aber warum nicht, wenns klappt und sich als praktikabel rausgestellt hat.

    LG Steffi