Abtreiben bei Notfällen (Alizin)

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  • Abtreiben bei Notfällen (Alizin)

    Hallo ihr Lieben

    Derzeit gibt es ja wieder einige (Groß-)Notfälle mit einigen Babys. Nocheinmal zur Erinnerung, gleich wenn man weiß das die Mädels von draußen kommen oder Bockkontakt hatten kann man Alizin spritzen.

    Das wurde wohl schon von einigen getestet (CatRat, weißt du von wem und mit welchem Erfolg?). Man spritzt das Medikament ja auch bei Gebärmutterentzündungen, es ist also bei Ratten shcon für die "normale" Anwendung getestet.
    Ich fände es gut, um Großnotfälle nicht zu Riesennotfällen werden zu lassen, dieses Mittel bei allen potenziell schwangeren Rättinen anzuwenden.
    B-ellanna
  • Huhu,

    finde ich grundsätzlich eine gute Idee. Allerdings steht bei den Vorsichtsmaßnahmen auch, dass bei 5% der Hunde ein partieller Abort stattfindet. Das ist bei einem Hund noch ein relativ "kleines" Problem. Wie sie das allerdings bei einer Ratte lösen wollen?
    Ich würde mich freuen falls hier jemand was postet der damit schon Erfahrungen gemacht hat - auch im Bezug auf die Tierärzte.

    :)

    LG

    -Stecknadel-
  • Hallo,

    das Problem hierbei ist, dass einige mit Abtreibungen nicht konform gehen und es nicht spritzen. Desweiteren ist oft gar nicht klar, wann die Rättin gedeckt wurde. Je später man in der Schwangerschaft Alizin spritzt, desto größer ist das Risiko für tragende Ratte zu gefährden.
    Der Allgemeinzustand des Tieres muss unbedingt mit einbezogen werden, je schlechter dieser ist, desto kritischer wirds.

    Ich bin auch nciht dafür, aus Großnotfällen Riesennotfälle werden zu lassen, jedoch sollte man die Gabe von Alizin nicht pauschalisieren und propagieren, sondern behutsam auf jedes einzelne Tier abstimmen und abwägen.

    LG Steffi
  • Je später man in der Schwangerschaft Alizin spritzt, desto größer ist das Risiko für tragende Ratte zu gefährden.


    Ich hab mich letztens auch mit ChrisBerlin drüber unterhalten... es scheint wohl garnicht so einfach zu sein. Es soll wohl eben auch die Gefahr geben, dass nicht "alles" rauskommt und ein Tier dann stirbt, weil mans nicht gleich mitbekommt bei so einer kleinen Ratte.

    vlg knudn
  • hi,

    ich kann mich da nur anschließen:

    - bei dem 2. Bremer Notfall und dem Lepto-Verdacht habe ich meinen Doc. auch danach gefragt: er hat abgelehnt; die Methode bei Ratzis nicht erprobt, zu unsicher, das Risiko, die (vermeintlich) trächtige Ratz zu schädigen, zu hoch.
    Bei unseren Tieren kam es durch die AB-Gabe (für den Fall, dass sie trächtig waren - alles wies darauf hin) zum Spontan-Abort. Zum Glück ohne Folgeschäden.

    Also: mein TA hatte Erfahrung in Bezug auf Hunde, aber bei Ratzis nicht - und er hat es deshalb auch nicht verordnet.

    lg
  • hi,

    ich hab' nochmal nachgeguckt, weiß aber nicht, wie sicher diese Methode ist (zur Feststellung einer Schwangerschaft):

    Man könnte vielleicht durch eine schmerzfreie unkomplizierte Vaginaspülung/Wasser/ eine mikroskopische Untersuchung der Ephitelzellen vornehmen. Je nach Stadium des Zyklus’ ändern sich doch die Zellen, die man durch das Ausspülen gewinnt. Nach der V.-Spülung mit einer Pasteurpipette ‚Material’ auffangen, unter’s Mik. legen und gucken 20-, besser 40fach reicht schon. Ich hab’ hier 1000fach stehen.

    Im fruchtbaren Stadium findet man große, eckige Zellen. Sie zeigen an, dass das Weibchen befruchtungsfähig ist.

    Im unfruchtbaren Stadium sieht man kleine, runde Zellen. Bei einer Schwangerschaft würde man also immer nur diese Zellen finden.

    lg
  • Original von free
    Man könnte vielleicht durch eine schmerzfreie unkomplizierte Vaginaspülung/Wasser/ eine mikroskopische Untersuchung der Ephitelzellen vornehmen.

    Hallo,

    und es ist garnatiert, dass diese Untersuchung ebenso wunderbar und angenehm ist, wie bei uns Frauen. Dem Tier ja noch einfacher zu erklären, was man da macht, als uns Menschen und es dann während der Untersuchung ebenso begeistert ist, wie der Mensch.... (verzeih, wenn das jetzt etwas ironisch rüber kommt, soll es auch...)

    Ich weiß, dass in vielen TH auch bei Hunden und Katzen so gedacht wird.. abspritzen und gut....

    Aber denkt jemand dabei an die Hormone und Gefühle einer werdenden Mutter, denn auch Tieren spreche ich diese ebenso wenig in bezug auf Schwangerschaft AB, wie wir alle ihnen diese Gefühle gestatten, wenn es um Wohlbefinden geht in schlechter Haltung....

    Für mich bei allen Lebewesen ein ganz klares "Nein", wenn sie an der Entscheidung nicht selbst mitwirken können(z.B. schwangerer Mensch und eigener Entschluß dazu) oder aber es aus medizinischen Gründen erforderlich ist.

    Hinzu kommt, dass du die Welpen umbringen musst, bzw. umbringst und das grundloöse Töten nach dem Tierschutzgesetz verboten ist. (Sonst will man doch auch, dass dieses befolgt wird...)

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Ratz ()

  • Noch ein Gedanke dazu.....

    Töten wäre ok???

    Was aber, wenn dann jemand sagen würde, ein paar wenige bei der Mutter lassen und mit denen, die keine Chance auf Vermittlung haben wegen der Überzahl, den Tieren helfen, die lebende Tiere essen müssen, um zu überleben....???
  • huhu,

    @ ratz:

    gemach, gemach!
    Ich habe weder von Abspritzen/Töten oder ähnlichem gesprochen.

    Es war einfach eine Überlegung wert, ob es möglich ist, festzustellen, ob eine Ratz schwanger ist, oder nicht. Daraus folgert für mich erst mal gar nix. Ganz abgesehen, dass - wenn es wie es theoretisch, auch praktisch möglich wäre - lediglich eine Schwangerschaft, aber nicht das Stadium derselben festgestellt werden könnte.
    Auch will ich keinem Tier Schmerzen oder Pein zufügen. Nach Rücksprache mit einem TA (vet-med. Hochschule Hannover) sollte diese Methode schmerzfrei sein und dem Tier in keiner Weise schaden.
    Es war keine Aufforderung, sondern nur eine theoretische Überlegung!!

    lg
  • Hallo free,

    mein Post ging auch eigentlich nicht als Kritik an dich persönlich, sondern ich wollte damit allgemein zu deinen aufgeworfenen Gedanken auch meine anfügen. Zwangläufig knüpft man dann an eine Aussage eines voran gegangenen Posters an.

    So wei Gedanken zur Verhinderung einer Entwicklung eines Großnotfalls durchaus legitim sind, gehören aber auch für mich die Gedanken zu evtl. möglichen Maßnahmen dazu.

    Ich sehe trotz der Aussage des TA aus der MHH erheblichen Stress der Tiere bei einer solch aus medizinischer Sicht harmlosen Untersuchung. Auch schließe ich aus eigenem Empfinden die Möglichkeit von Schmerz und Gefühlen bei einem solchen Eingriff weiterhin nicht aus.

    Bitte fühle dich persönlich nicht kritisiert von mir, denn schließlich hast auch du das Thema aus deiner Sicht ja nicht aus Gleichgültigkeit dem Tier gegenüber aufgegriffen.

    Es geht mir rein um das Thema "Abtreiben bei Notfällen".

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ratz ()

  • Hallo,

    hm, ich finde die Fragstellung hier sehr interessant. Und: auch mir geht es um das Thema "Abtreiben bei Notfällen".

    Wenn auch aus anderer Perspektive heraus. Zur Zeit gibt es jeden Monat etwa 1-2 Großnotfälle. Grundsätzlich bin ich zwar auch der Meinung, Abtreibung ohne OK des Betroffenen (also in diesem Falle der Ratten) ist nicht richtig --- dagegenstellen möchte ich aber die riesigen Zahlen an Ratten, die so in den TH rumdümpeln und keine Chance mehr auf Vermittlung haben.
    Es werden einfach immer mehr Notfälle der großen Art - und irgendwo müssen die Tiere ja auch hin. Ein ganzes Leben im TH? Nun, ich habe ein paar solcher Ratten hier inzwischen zu Hause - solche, die fast ein ganzes Leben lang im TH saßen und jetzt ihr Alter hier genießen dürfen. Die TH-Mitarbeiter waren sehr bemüht um die Ratzen, wenn auch überfordert. Trotzdem: ein Leben lang kein Auslauf und nur "Grundversorgung" ... DAS kann es auch nicht sein :nix:

    Ein schwieriges Thema, wie ich finde.
  • Huhu,
    da schliesse ich mich Dagmar an. Die Tiere haben noch viel weniger davon, geboren zu werden und ihr Leben lang im TH zu sitzen.
    Da denke ich persönlich, daß eine "Abtreibung" die bessere Alternative wäre.
    Meine Frage wäre jetzt halt, inwiefern ein Risiko bei einer Abtreibung durch z.B. Alizin oder Cortison besteht. Und vor allem auch die Frage, AB welchem Trächtigkeitstag das Risiko für ein Abort zu groß wird? Hat da jemand wirkliche Erfahrungswerte?

    Und auch wenn ich jetzt vielleicht gesteinigt werde, aber ich finde auch, daß man bei Großnotfällen nicht alle Babies bei der Mutter lassen sollte. Allerdings finde ich man sollte sie dann gleich nach der Geburt "entfernen". Hört sich brutal an, aber wenn man dieses Elend in den TH sieht, stellt sich echt die Frage, was wäre besser.... Ist auch nur meine eigene Meinung.

    Liebe
  • huhu,

    gut - (oder auch nicht/ what ever)
    also: - nach den Lepto-Geschichten (Bremer Notfall) hatten wir uns hier auch gut überlegt, wie's weitergeht mit den beiden Mädels, die wir aus Bremen aufgenommen hatten.
    Unser Doc. war der Meinung, dass Beide schwanger sind - und man halt auf die Tests (Lept-Tests) warten sollte.
    Das haben wir auch getan. Zum Glück gab's keinen Nachwuchs (möglicherweise aufgrund der intensiven AB- Behandlung, keiner weiß es) . Nach langwieriger - und für die Tiere alles andere als erquicklichen Behandlung - und div. Tests, wurden unsere 2 Bremer selbst Ende Sept. noch (da hatten sie schon mehrere Tortouren an AB-Behandlung hinter sich) - plötzlich dann doch wieder 'positiv' geteste/sie sind halt Dauerausscheider und permanent 'ansteckend'. (Bernhard-Noch-Insitut HH, absolut seriös)
    Meiner Meinung nach ist jedes Tier, dass aus einem solchen Umfeld geboren wird und auf Nachwuchs 'verzichtet', besser dran. Ich hätte damals auch auf einen Abbruch plädiert, wäre dieser möglich/notwendig gewesen.
    Wir müssen kommende Notfälle auch nach 'vorne' denken.
    Für jede konstruktive Idee bin ich offen.

    lg
  • Hallöle!

    Hmmm, echt ein schwieriges - aber absolut gerechtfertigtes - Thema, angesichts der momentanen Großnotfall-Situation...

    Ehrlich gesagt finde ich, dass die Möglichkeit der Abtreibung nicht immer gleich von vornherein ausgeschlossen werden sollte.

    Ob man nun die frisch geborenen Babys der Mutter wegnimmt und tötet oder sie gleich abtreibt macht für mich eigentlich keinen Unterschied. Abtreibung ist - ganz krass gesagt - immer Mord. Aber wenn man ein Leben im TH ohne Aussicht auf Vermittlung gegenüberstellt, fragt man sich eben schon, was da nun besser sein soll?

    Außerdem kostet die Geburt und die Aufzucht der Jungen das Muttertier enorm viel Kraft. Wenn die Tiere aber sowieso aus schlechter Haltung kommen oft unterernährt und krank sind, sollte man dem Muttertier diesen Stress nicht vielleicht besser ersparen?

    Soweit meine Gedanken zu dem Thema...

    Jetzt habe ich noch eine Frage: Wenn man Alizin spritzt und nur ein Teil der Welpen abgehen, werden die restlichen Welpen (die normal geboren werden) dann normal entwickelt sein oder ergeben sich durch das Medikament irgendwelche Behinderungen für die Tiere?

    Viele Grüße
    Jasmin
  • hi,

    weil die Ratte nicht nur ein Baby trägt, sondern Mehrlingsgeburten normal/üblich sind (Würfe bis zu 17 Welpen, etc.) - würden ohnehin nicht alle bei einem Abort verlässlich abgehen (Ratten sind Überlebenskünstler und können alles mobilisieren, um sich weiterhin zu verdoppeln) ; der Rest kann (zu einem hohen Prozentsatz) Schaden nehmen - und vor allem die Mama selbst; deshalb ist Alizin für Ratzis mit Sicherheit keine Lösung.

    Der Hauptunsicherheitfaktor bei solchen Überlegungen ist: wie weit fortgeschritten ist die mögliche Schwangerschaft. Dies kann niemand mit Gewissheit sagen, bei den beschriebenen Großnotfällen.
    Deshalb ist Alizin keine Lösung.

    lg
  • Hallo Free,

    Du scheinst Dich ja etwas besser mit dem Thema auszukennen. Deshalb nochmal eine andere Frage:

    Gibt es denn (speziell für Ratten natürlich) noch andere Möglichkeiten, um sicherer abzutreiben? Oder ist Alizin bisher das einzige Medikament, das einen Schwangerschaftsabbruch zur Folge hat? Kann man bei Ratten denn auch sowas wie Ultraschall machen? Damit müsste sich doch eine Schwangerschaft und auch deren Zeitpunkt feststellen lassen können. So wird es bei Menschen doch auch gemacht.

    Zu der Sache mit der Vaginalspülung wollte ich noch fragen: Ist das nicht wahnsinnig aufwendig und teuer? Klingt zumindest so. Und geht denn sowas im großen Stil (also bei Großnotfällen) überhaupt?

    Grüßle
    Jasmin
  • hi,


    @ mephisto:
    Gibt es denn (speziell für Ratten natürlich) noch andere Möglichkeiten, um sicherer abzutreiben?


    Mir ist nichts bekannt, konnte auch über meine Doc's nix erfahren. Kommt in der vet.-med. Praxis halt nicht vor. Da müßte man sich schon an forschende vet-meds wenden, die da vlt. über weitere Infos verfügen.

    Ultraschall ist im Prinzip schon möglich - aber: es müßten schon seeehr kleine Schallköpfe sein und ein hoch entwickeltes Bildgebungsverfahren, um so präzise, wie's bei Menschen möglich ist, die Schwangerschaftsentwicklung zu bestimmen. Ich weiß nicht, ob sowas im Einsatz ist. (In der Forschung gibt's das schon).

    Das V.-Spülungs-Verfahren ist nicht aufwendig (und auch nicht schmerzhaft, klar jede Manipulation ist für Ratzis eine Irritation, sei es das Spülen eines Abszesses oder die Versorgung einer Wunde, etc.) : es werden einfach nur einfach Tropfen Wasser eingeführt und wieder aufgenommen. Dazu muß man nicht mal 'tief' in die Ratz rein. (Diese Infos hab'sch aus Hannover). Ob dieses Verfahren sinnvoll ist, weil es ja nicht den Entwicklungsstand wiedergibt, ist halt fraglich.

    lg
  • Huhu ...

    So hier nochmal mein Senf: zum Thema Abtreibung und Notfälle schließe ich mich an!

    was allerdings das Medikament betrifft: sowie ich das verstehe und oben auch geschrieben habe bewirkt es einen teilweisen Abgang der "Frucht". D.h. aber eigentlich nur, dass nicht komplett alles aus der Gebärmutter "rauskommt". Meines Wissens(berichtigt mich wenn ich mich irre - man lernt nie aus! :D ) überlebt keines von den Babys ... nur falls es dazu kommt, dass Reste in der Gebärmutter verbleiben besteht ein sehr großes Risiko der Infektion der Mutti.

    Wenn es bei Menschen, Hunden oder Katzen zu sowas kommt kann man ja eine "Ausschabung" machen ... allerdings stelle ich mir das bei einer Ratte unmöglich vor ...


    LG

    die Stecknadel