Wildratten--Wie Vermehrung?

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  • Wildratten--Wie Vermehrung?

    Huhu,
    ja wie sie kleine zeugen ist mir schon klar, nur interessiert mich mal:

    -Werden die Jungböcke aus den Rudel geschmissen?
    ---Eigentlich nicht oder?

    -Darf nur der Rudelboss oder jeder Bock sich vermehren?
    ---Eigentlich alle, oder?


    Also sind doch Wildrattenrudel genauso voller Inzest Tiere wie unsere, nur werden dort Tiere die "geschädigt" sind, durch die natürliche Auslese, aussortiert? Also schwache Tiere verhungern, mit nur 3 beinen nicht schnell genug vor Fressfeinden ect.

    Oder lieg ich da völlig daneben und es findet eine regelmäßige Blutaufrischung statt durch fremde Wildrattis?

    LG
    mori
    der das letzt einfach so durchn kopf geschossen ist
  • Hi Mori,

    sowas ähnliches hab ich mich demletzt auch gefragt...

    Es sagen ja immer alle, dass man Wildratten (Handaufzuchten, die mit Farbratten gehalten werden), wenn sie mal ein bestimmtes Alter überschritten haben, nicht mehr integriert werden können.

    Aber in einem Wildrattenrudel kommen doch bestimmt auch mal Tiere von außen rein, oder?? Und die müssten sich ja dann auch irgendwie integrieren. Kann mir irgendwie schlecht vorstellen, dass ein ganzes Rudel von nur einem Rattenpaar gezeugt wird. :nix:

    Grüßle
    Jasmin
  • Guten Morgen,
    solche Fragen habe ich mir auch schon gestellt, und ich finde es sehr merkwürdig, daß grade über dieses doch so erforschte Tier im Grund genommen so wenig bekannt ist, wie es draußen in der Gemeinschaft lebt, sich vermehrt und das Blut auffrischt.
  • huhu,

    spannendes Thema! :ratte: :ratte:

    -Werden die Jungböcke aus den Rudel geschmissen?


    Nicht zwingend: wenn sie sich unterordnen, die soz. Rangfolge einhalten und dem Chef aus dem Weg gehen, gehören sie zwar zum Rudel, aber halt eingeordnet in die herrschende Sozialstruktur. Junge, kräftige Männchen werden immer wieder um ihre Position 'kämpfen' - mit mehr oder weniger Erfolg.

    -Darf nur der Rudelboss oder jeder Bock sich vermehren?


    Dafür sorgt auch schon jede einzelne Rättin. Die sucht sich schon den Stärksten aus. :ratte: Wenn sie mit den Öhrchen flirrt und empfängnisbereit ist, 'saust' sie durch die Kolonie, hält in der typisch-rattigen Position immer wieder inne, und macht es eigentlich nur den schnellsten/stärksten Böckis möglich, sie zu beglücken. Wenn der Rudelchef seinen Job 'erledigt' hat, wagen sich auch rangniedrigere Männchen an das Mädel ran, aber ohne großen Erfolg: zum einen gibt die Rättin ihnen selbst keine Chance, zum anderen wird dies physiologisch unterstützt: eine Art 'Schleimpfropf' verhindert meist die Mehrfachbefruchtung (obwohl es sowas natürlich auch gibt).

    lg
  • Huhu Free,
    also heißt das, dass der Chef, wenn er zb 3 Monate an der Reihe ist, seine Töchter mit beglückt?
    Oder wenn ein Jungbock Rudelboss wird, er auch seine Mutter/Schwestern besteigen?

    Also ist das doch der größte Inzest :ignore:
    Nur fällt das otto-Normal-mensch nicht auf, weil die natürliche Auslese nur die gesunden durchkommen lässt *grübel* Also wäre das Argmuent "Farbis sind durch Inzucht anfälliger" auch entkräftet.

    LG
    mori
  • Hi,

    das Inzucht-Problem ergibt sich ja eigentlich bei allen Rudel- oder Herdentieren - wobei es eben "in Freiheit" dadurch nicht zum Problem wird, daß natürlich selektiert wird.

    Ein Problem ergibt sich dann, wenn von Menschen wahllos vermehrt wird, d.h. ohne Rücksicht auf Gendefekte etc. Dadurch, daß wahllos vermehrte Tiere unter dem Schutz des Menschen aufwachsen, fällt auch die natürliche Selektion weg, und auch Tiere, die in der Natur z.B. vermutlich Fressfeinden zum Opfer fallen würden, können sich weiter vermehren. Und da liegt ja das eigentliche Problem und auch der Unterschied zwischen Zucht und Vermehrung.
    Wenn z.B. Spezialrassen bei Hunden und Pferden nur durch wahllose Vermehrung aller phänotypisch geeigneten Tiere entstanden wären, wären einige davon sicher nicht uneingeschränkt lebensfähig.

    Insofern halte ich es durchaus für möglich, daß auch bei unseren Ratzis Inzuchttiere geschwächt sein können - aber zwangsläufig muß das nicht so sein.

    LG
    Chipi
  • huhu,

    in der Zucht verpaart man ja verwandte Tiere mit 'guten/gewünschten' Eigenschaften.

    Es gibt in der freien Natur Tiere, die eine natürliche Inzesthemmung haben, da müßen die Söhne, etc., sich irgendwann unterordnen und dürfen sich nicht paaren, oder die Herde/das Rudel verlassen.
    Zuverlässige Angaben, inwieweit Inzest bei Wildratten eine Rolle spielt, habe ich nicht; wenn nun Genomschädigungen auftreten, die sich rezessiv vererben und beide Eltern diese Merkmale zeigen, ist sowieso bald 'Schluß mit lustig', denn dann kommen nur noch degenerierte geschädigte Nachkommen dabei raus.
    Ich müßte mal nachgucken, was darüber zu finden ist.

    lg