Amputation Vorderpfote

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  • Original von isasophie
    Hallo,

    mein TA hat nur die Hand amputiert. Und dann die Hornhautschicht, die Ratten ein winziges Stückchen weiter oben haben (zum Laufen) über den Stumpf gezogen (wie erklär ich das nur???). Auf jeden Fall hat Jacques nun unten auf dem Stumpf keine normale Haut, sondern eben so dickere Hornhaut. Bis jetzt heilt alles gut.



    Hallo Dagmar, mich würde die Wundversorgung und die Schmerztherapie interessieren. Was genau gibst du und wie lange bei einer Amputation.


    Viel Glück für das Tierli, dass es gut abheilt!
  • Hallo Ursi,

    zur Schmerztherapie: mein TA spritzt schon, wenn die Ratte in Narkose ist, zuerst ein Schmerzmittel ein - es gibt in der Humanmedizin inzwischen die Erkenntnis, dass bei einer sofortigen Erstunterbindung der Schmerzleitung später weniger bis kaum Phantomschmerzen auftreten (liegt wohl, grob gesagt, daran, dass die Nervenbahnen dann nicht "konditioniert" sind auf die Schmerzreize oder so ähnlich ... also am zellulären Lernen).

    In der ersten Zeit nach einer Amputation geben wir recht hochdosiert Schmerzmedikamente, weil Stümpfe oft recht schmerzempfindlich auch bei Berührung reagieren. Jacques hat also in den ersten 4 Tagen Metacam (2 x täglich) und Novalgin (1 x täglich: abends, weil er da natürlich aktiver ist) kombiniert erhalten. Seit gestern bekommt er nur noch Metacam und ich schleiche nun in den nächsten 3-4 Tagen die Schmerztherapie allmählich aus.

    Zur Wundversorgung: einen Verband tolerieren die wenigsten Ratten. Wir sorgen also in den ersten Tagen für einen sauberen Käfig mit ausgekochten Handtüchern, um die Keimansiedlung zu verringern (übliche OP-Versorgung also). Zweimal täglich schaue ich mir den Stumpf an und reinige ihn bei groben Verunreinigungen vorsichtig mit Octenisept. Allerdings nur dann, wenn er wirklich "schmutzig" ist, da auf Desinfektionsmittel meiner Erfahrung nach recht häufig Hautirritationen auftreten.
    Natürlich steht Jacques im Moment aber auch noch unter Antibiose.

    Der Stand der Dinge: dem Hering geht es prima und er läuft auch wieder gut und recht sicher (nee, Linda, Elchtest besteht er trotzdem wohl nie). Er kommt erstaunlich gut zurecht. Ich bin sehr sehr zuversichtlich.

    Den histologischen Befund haben wir leider noch nicht.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von isasophie ()

  • Hi,

    "der kleine" es ist ein Herr :D
    Dagmar hat in einem anderen Thread geschrieben, das es Komplikationen gibt, allerdings weiß ich auch nicht was....

    Dagmar schreib doch mal wie es dem süßen geht.... Seine Schwesterchen drücken alle Däumchen.

    Lg martina
  • Hallo,

    gestern war der histologische Befund noch nicht da. Ich hoffe, dass er morgen, wenn ich Termin beim TA habe, endlich vorliegt.

    Komplikationen gibt es seit gestern nacht. Die Amputationsstelle sieht hervorragend aus, ebenso die unteren 2 cm Beinchen. Aber die Schulter meines Jacques ist seit gestern nacht plötzlich dick - und zwar mächtig.
    Ich hoffe, es ist "nur" ein Lymphstau - allerdings glaubt mein TA leider nicht so richtig daran. Naja, morgen sind wir schlauer.

    Drückt also dem kleinen Mann bitte weiter die Daumen. Es geht ihm sonst so gut und er benutzt das Beinchen, als ob es noch eine Hand hätte.
  • Hallo Dagmar,

    dat arme Bismarck ::love:
    Ich drück ja seit heute Nacht ganz heftig die Daumen!!!
    Hoffentlich ist Morgen der Befund dann da...

    Gruß
    Linda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kuelwalda ()

  • Hallo,

    leider keine guten Nachrichten, seufz. Laut histologischem Befund handelte es sich um ein hochaggressives Sarkom. Ausdrücklich als stark rezidivierend und metastasierend benannt.
    Nach dem Abtasten von Jacques Schulter ist mein TA eindeutig der Meinung, dass es sich hierbei wohl um Metastasen handelt. Die Tumore sind recht tief tastbar und es ist auch kein gutes Zeichen, dass sie so schnell gewachsen sind. Sie sind nicht mehr operabel, weil es so viele nebeneinander liegende sind.

    Aufgrund der Lokalisation können wir wohl auch von einer recht baldigen Metastasierung in die Lungen ausgehen.

    Jacques hüpft immer noch munter und fröhlich durch die Gegend. Wir machen ihm nun noch ein paar schöne Tage und hoffen, dass die Lungen noch ein Weilchen freibleiben. Lange wird es aber wohl nicht mehr gehen, seufz.

    Es ist fies ... erst die Schiefhalsgeschichte, dann das Händchen - und nun sowas. Und der kleine Mann ist so tapfer und alles ist so gut verheilt am Stumpf. Ich bin sehr sehr traurig und werde ihn nun die nächsten Tage nach Strich und Faden verwöhnen. Und ihn dann auch rechtzeitig gehen lassen, wenn Atemwegsprobleme einsetzen - denn leiden soll er nicht (er bekommt auch für alle Fälle jetzt schon Schmerzmedikamente, denn man weiß ja nie).
  • Hallo Dagmar,

    so ein derber Schlag ist nur sehr schwer zu verkraften!
    Zu verstehen und nachzuvollziehen ist er schon gar nicht.

    Laß den Jaques noch ein paar Tage hüpfen und seine Freude haben.
    Nur für Dich ist es unendlich schwer. Wenn man den Süßen dann anschaut, nicht an das Unvermeidliche zu denken... ::troest:

    Gruß
    Linda
  • Hallo,

    danke!

    Der Hering wollte vorgestern abend nicht in den Freilauf - und sowas gab es in seinem ganzen Leben nie. Gestern morgen wollte er dann auch seinen Medizin-Fruchtzwerg nicht ganz aufessen - auch das völlig untypisch. Ich war dann beim TA zum Einschläfern, bevor es eine Quälerei gegeben hätte. Der Tumor auf der Schulter ist die letzten Tage förmlich explodiert ... war besser so.

    Aber er fehlt so! Ich hab den Bub schon bekommen, als er ganz ganz winzig war. Danke an Martina (blackdevil) - die Wildis waren etwas ganz besonderes. Und nun ist nur noch der Rechtslinks da, seufz.