Bartonellen / Hämobartonellose bei Ratten?

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    • Bartonellen / Hämobartonellose bei Ratten?

      Hallo zusammen,
      mich würde interessieren, ob hier irgendjemand jemals etwas von Bartonellen bei Ratten gehört hat,
      bzw. Hämobartonellose.

      Einer Bekannten von mir sind innerhalb kurzer Zeit drei Ratten im besten Alter verstorben, die Autopsie ergab den Befund:
      Hämolytischer Ikterus mit Verdacht auf Infektionskrankheit.
      Ein genauer Erreger konnte nicht ausgemacht werden, aber es gab einen Hinweis bzw. Verdacht des Instituts auf eben diese Hämobartonellose.

      Diese ist bei Katzen bekannt und äußerst gefährlich.

      WEnn hier irgendjemand etwas weiß, wäre ich sehr dankbar über Info.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Blackmag ()

    • huhu,

      also ich will mal versuchen, ein paar Infos zu Bartonellen zu geben.

      Aber zuerst noch mal zum Autopsiebericht:
      - Hämolytischer Ikterus mit Verdacht auf Infektionskrankheit, sagt ja erst mal nur, dass eine Zersetzung/ein Abbau der roten Blutzellen mit Schädigung der Leber vorliegt.

      Ob diese üble Infektion nun von Bartonellen - und wenn ja, von welcher der 19 Untergruppen (9 davon sind auch für den Menschen höchst pathogen, es gibt zwei zoonotische Varianten, die auch durch Nager und ihre Parasiten übertragen werden können) weiß man ja leider nicht.

      Es ist nur der Verdacht da, eine DNS-Analyse - PCR-Test- des Bakteriums würde genauen Aufschluss geben, hat man aber nicht gemacht. Kann also auch ein anderes Bakterium (ein verwandtes) sein. Wahrscheinlich hat man sich's nur angeguckt und aufgrund der Morphologie: gramnegatives Stäbchen, etc., angenommen, dass es sich um Bartonellen handelt.
      Ein neuer Stamm dieses Bakteriums ist vor ein paar Jahren in Taiwan isoliert/bestimmt worden (Bartonella rochalimae) - und von dem weiß man, dass er über Flöhe auf Nager und halt auch auf Menschen übertragen werden kann; meist sind dann die Überträger Wirte von mehreren B.-Stämmen gleichzeitig.
      Hier bei uns ist darüber noch nicht viel bekannt. Ausser der KKK (Kratzen-Kratzkrankheit) ist hier kaum was an Infos zu finden, außer ein paar Dissertationen.

      Beim Menschen beginnt die Bartonellose mit grippeähnlichen Symptomen und führt dann zu eitrig-entzündlichen Lymphknotenschwellungen, die meist einseitig im Bereich von Nacken, Achselhöhle oder Leistenbeuge auftreten und unbehandelt bei geschwächten und kranken Menschen (div. AB-Gruppen sprechen gut an) schwere Organschädigungen zur Folge haben können. Die Letalität liegt jedoch nur bei 10%.
      Aber - die Voraussetzung zu erkranken, ist wie bei vielen Infektionskrankheiten ein geschwächtes Immunsystem. Viele Verläufe sind harmlos und die Infizierten merken es gar nicht und werden halt wieder gesund.

      Tiere, die Parasiten - gleich welcher Art haben - sollten immer zum Doc. und behandelt werden. Damit kann man schon 'ne Menge Vorsorge treffen.

      Weitere Infos sind auch über das RKI zu erfahren. In Ffm gibt's an der Uni ein spez. Konzilliarlabor, das im Auftrag des RKI externe Proben untersucht und Keimbestimmungen vornimmt, bzw. in Sachen Therapie berät.

      lg
    • huhu,

      sorry, immer der 'blues' mit den Abkürzungen: Robert-Koch-Institut (RKI).

      Das Risiko ist für Tierhalter nicht so einfach einzuschätzen, denn Tiere können auch Dauerausscheider der Erreger sein, ohne, dass sie selbst Symptome haben.
      Aber für uns gilt ja immer: ist ein Tier krank, AB zum Doc.; hat es Parasiten und auch nur den Verdacht darauf, ebenfalls zum TA.
      Ich denke, eine wirkliche Gefahr besteht hier für Halter nicht.

      lg
    • Original von free

      Das Risiko ist für Tierhalter nicht so einfach einzuschätzen, denn Tiere können auch Dauerausscheider der Erreger sein, ohne, dass sie selbst Symptome haben.
      Aber für uns gilt ja immer: ist ein Tier krank, AB zum Doc.; hat es Parasiten und auch nur den Verdacht darauf, ebenfalls zum TA.
      Ich denke, eine wirkliche Gefahr besteht hier für Halter nicht.

      lg


      Ja klar, der erste Weg ist immer TA bei Verdacht auf Parasiten u. Erkrankungen, das kann ich nur unterstreichen.

      Uns beschäftigt hier viel mehr die Frage der Dauerausscheidung der Erreger.

      Lt. TA dürfte man keine Tiere mehr dazu holen, eben wegen dieser Gefahr und wenn ich sehe, wie extrem das ausarten kann ist das sicher auch richtig so.

      Interessant wäre jetzt herauszufinden, wie man die Erreger an lebenden Ratten nachweisen kann.

      So wie ich das nun auch gelesen habe, werden diese Erreger in die Kategorie Mycoplasmen eingestuft, Symphtome sind also behandelbar, aber der Erreger ist und bleibt in den Tieren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Blackmag ()

    • huhu,

      soweit ich weiß, läuft das über Serum (Blut); da gibt's dann entweder als Schnelltest den PCR (Polymerase-Kettenreaktion) oder IgG (spezieller Anti-Körper-Test); ich bin mir nicht sicher, ob auch ein Abstrich/Aspirat, etc. ausreicht. Muss noch mal nachgucken.

      Aber Blutabnahme bei Ratzis ist ja so 'ne spezielle Sache. Ich hab's damals nicht hingekriegt (im Zusammenhang mit einem Lepto-Nachweis), weil meine beiden Nasis erst so um die 8- 10 Wochen alt waren, hat sich der Doc. nicht dazu bereit erklärt, weil die notwendige Menge die Tierchen womöglich umgebracht hätte. Bei einer ausgewachsenen Ratz ist das auch nicht ohne, aber frag' mal chris, die hat da - glaub' ich - Erfahrung.

      lg