Ein freundliches Hallo ins Forum,
beim zufälligen Stöbern in alten Unterlagen bin ich auf einen Vorgang gestoßen, den ich kurz doch mal erwähnen möchte. Viele User in diesem Forum sind ja noch recht jung und kennen kaum die Entstehung der heute wirklich toll funktionierenden bundesweiten Notfallvermittlung von Ratten, die unsere Hilfe brauchen.
Es war im Jahre 1995, der VdRD war zwei Jahre alt und hatte so um die 300 Mitglieder. Im Sommer hatten wir hier am Bodensee, genauer gesagt in Tuttlingen, also mitten in der Pampa, einen für damalige Verhältnisse riesigen Notfall mit 86 Ratten.
Niemand, wirklich niemand, hat auch nur die geringste Bereitschaft zur Hilfe gezeigt. Dann kam das Angebot des Rattenclubs Berlin, 35 Tiere aufzunehmen in Berlin. Damals gab es ja noch kein Internet und demzufolge auch keinen Mailverkehr. Es ging alles nur per Telefon. Wir haben uns bemüht, eine Vermittlungskette aufzubauen nach Berlin.
Natürlich vergeblich, keines der mindestens 30 angesprochenen Mitglieder war bereit, auch nur mal 100 km zu fahren.
Ich erinnere mich noch heute an die dümmlichsten Ausreden, weshalb man nicht helfen konnte. So gind das ca. 8 Wochen, bis ich die Nase gestrichen voll hatte und mich entschloß, selbst nach Berlin zu fahren von Stockach aus, also fast 900 km.
Es war glühend heiß in diesem Sommer, keine Klimaanlage im Passat, also jede Menge Tücher aufhängen und diese alle 100 km neu befeuchten. Gegen Mitternacht kamen wir in Berlin schließlich an und wurden von der Autobahnabfahrt bis Neukölln von der damaligen Vorsitzenden des RC geleitet. Kein Tier kam zu Schaden.
Ich denke, es ist an der Zeit, die vielen Helfer heute einmal zu würdigen, die sich ganz selbstverständlich ins Auto setzen trotz gestiegener Kraftstoffpreise und Ratten von A nach B transportieren.
Ich für meine Person möchte dies hiermit mal tun und einfach doch mal "Dankeschön" sagen. Eine gute Entwicklung, über welche vielleicht ein bißchen zu wenig gesprochen wird.
So, meine Damen, den damaligen Vorgang habe ich, wie bei mir gelegentlich üblich, ein paar Monate später in Verse gefaßt und diese Zeilen hänge ich jetzt mal mit dran.
Die Schwarwaldratten
Die Uhrenbauer hier im Land
und das ist wirklich eine Schand,
die halten an den Kuckuck sich
und wolln nichts hör`n vom Ratterich.`
Sie glauben nicht, was ich verkünd -
daß Rattenuhr`n die Zukunft sind.
Ihr Geist hält sich noch krampfhaft fest
am Mittelalter und der Pest.
Der Rattenfreund hat`s schwer im Wald,
wo noch des Jägers Büchse knallt.
Ein solcher Kerl - auf Dummheit stolz -
warf Rättchen grad ins Unterholz.
Jedoch der Frevel ging nicht gut,
denn eine Frau war auf der Hut.
Sie leitet unser Tierheim hier,
dich Schurken, ruft sie, merk ich mir.
Sogleich verhielt sie ihren Schritt
und nahm das Dutzend Rättchen mit.
Zu Haus ward ihr doch etwas banger,
denn alle Mädchen waren schwanger.
Sechsundachtzig kleine Ratzen
die wollten täglich Müsli schmatzen.
Sie brauchte Hilfe, das war klar,
doch Rattenfreunde sind hier rar.
Drei Rättchen gaben wir Asyl
doch es war`n immer noch zuviel.
Wir hofften nun auf den Verein
und brachten`s in die Zeitung rein.
Der Hilferuf hat wohl gestört,
denn er verhallte ungehört.
Nur aus Berlin kam frohe Kunde
der Notfall ist in aller Munde.
Die Chrissie sagt, gar kein Problem,
die Rättchen sind uns angenehm.
Nur - Tiere fern am Bodensee -
wie kommen die jetzt an die Spree ?
Eine "Rattenbrücke" braucht es noch
und zwar g`schwind - so heißt das doch.
Ein Fußmarsch ist, denk ich gescheit,
selbst Wanderratten viel zu weit.
Ich sollt halt gleich die Rosi fragen -
Du Dummer Du - nimm doch den Wagen!
So fuhr ich, nur nach meiner Nase
bis nach Berlin die "Transitstraße".
Mit einem Auto voller Ratten,
die bald Familienanschluß hatten.
Die Sensation - die war perfect -
Berlin hat "Schwarzwaldratten" nun entdeckt.
Die, das weiß bald jedes Kind -
besonders schön gezeichnet sind.
Und die Berliner - voll Humor -
die zeigen "Herz und Schnauze" vor.
Ein Mann, der sagt zu seiner Frau:
"Sieh nur die Tiere, guck genau"!
"Mich laust der Affe - kiek mal Schatz -
det is doch een Black - Forrest - Ratz" !!!
D.Martin
April 1996
beim zufälligen Stöbern in alten Unterlagen bin ich auf einen Vorgang gestoßen, den ich kurz doch mal erwähnen möchte. Viele User in diesem Forum sind ja noch recht jung und kennen kaum die Entstehung der heute wirklich toll funktionierenden bundesweiten Notfallvermittlung von Ratten, die unsere Hilfe brauchen.
Es war im Jahre 1995, der VdRD war zwei Jahre alt und hatte so um die 300 Mitglieder. Im Sommer hatten wir hier am Bodensee, genauer gesagt in Tuttlingen, also mitten in der Pampa, einen für damalige Verhältnisse riesigen Notfall mit 86 Ratten.
Niemand, wirklich niemand, hat auch nur die geringste Bereitschaft zur Hilfe gezeigt. Dann kam das Angebot des Rattenclubs Berlin, 35 Tiere aufzunehmen in Berlin. Damals gab es ja noch kein Internet und demzufolge auch keinen Mailverkehr. Es ging alles nur per Telefon. Wir haben uns bemüht, eine Vermittlungskette aufzubauen nach Berlin.
Natürlich vergeblich, keines der mindestens 30 angesprochenen Mitglieder war bereit, auch nur mal 100 km zu fahren.
Ich erinnere mich noch heute an die dümmlichsten Ausreden, weshalb man nicht helfen konnte. So gind das ca. 8 Wochen, bis ich die Nase gestrichen voll hatte und mich entschloß, selbst nach Berlin zu fahren von Stockach aus, also fast 900 km.
Es war glühend heiß in diesem Sommer, keine Klimaanlage im Passat, also jede Menge Tücher aufhängen und diese alle 100 km neu befeuchten. Gegen Mitternacht kamen wir in Berlin schließlich an und wurden von der Autobahnabfahrt bis Neukölln von der damaligen Vorsitzenden des RC geleitet. Kein Tier kam zu Schaden.
Ich denke, es ist an der Zeit, die vielen Helfer heute einmal zu würdigen, die sich ganz selbstverständlich ins Auto setzen trotz gestiegener Kraftstoffpreise und Ratten von A nach B transportieren.
Ich für meine Person möchte dies hiermit mal tun und einfach doch mal "Dankeschön" sagen. Eine gute Entwicklung, über welche vielleicht ein bißchen zu wenig gesprochen wird.
So, meine Damen, den damaligen Vorgang habe ich, wie bei mir gelegentlich üblich, ein paar Monate später in Verse gefaßt und diese Zeilen hänge ich jetzt mal mit dran.
Die Schwarwaldratten
Die Uhrenbauer hier im Land
und das ist wirklich eine Schand,
die halten an den Kuckuck sich
und wolln nichts hör`n vom Ratterich.`
Sie glauben nicht, was ich verkünd -
daß Rattenuhr`n die Zukunft sind.
Ihr Geist hält sich noch krampfhaft fest
am Mittelalter und der Pest.
Der Rattenfreund hat`s schwer im Wald,
wo noch des Jägers Büchse knallt.
Ein solcher Kerl - auf Dummheit stolz -
warf Rättchen grad ins Unterholz.
Jedoch der Frevel ging nicht gut,
denn eine Frau war auf der Hut.
Sie leitet unser Tierheim hier,
dich Schurken, ruft sie, merk ich mir.
Sogleich verhielt sie ihren Schritt
und nahm das Dutzend Rättchen mit.
Zu Haus ward ihr doch etwas banger,
denn alle Mädchen waren schwanger.
Sechsundachtzig kleine Ratzen
die wollten täglich Müsli schmatzen.
Sie brauchte Hilfe, das war klar,
doch Rattenfreunde sind hier rar.
Drei Rättchen gaben wir Asyl
doch es war`n immer noch zuviel.
Wir hofften nun auf den Verein
und brachten`s in die Zeitung rein.
Der Hilferuf hat wohl gestört,
denn er verhallte ungehört.
Nur aus Berlin kam frohe Kunde
der Notfall ist in aller Munde.
Die Chrissie sagt, gar kein Problem,
die Rättchen sind uns angenehm.
Nur - Tiere fern am Bodensee -
wie kommen die jetzt an die Spree ?
Eine "Rattenbrücke" braucht es noch
und zwar g`schwind - so heißt das doch.
Ein Fußmarsch ist, denk ich gescheit,
selbst Wanderratten viel zu weit.
Ich sollt halt gleich die Rosi fragen -
Du Dummer Du - nimm doch den Wagen!
So fuhr ich, nur nach meiner Nase
bis nach Berlin die "Transitstraße".
Mit einem Auto voller Ratten,
die bald Familienanschluß hatten.
Die Sensation - die war perfect -
Berlin hat "Schwarzwaldratten" nun entdeckt.
Die, das weiß bald jedes Kind -
besonders schön gezeichnet sind.
Und die Berliner - voll Humor -
die zeigen "Herz und Schnauze" vor.
Ein Mann, der sagt zu seiner Frau:
"Sieh nur die Tiere, guck genau"!
"Mich laust der Affe - kiek mal Schatz -
det is doch een Black - Forrest - Ratz" !!!
D.Martin
April 1996