Lüftung von Rattengehegen

Bitte beachten: unser Lexikon ist noch im Aufbau
  • Hallo!

    Ich wollte mal ein Thema ansprechen welches bislang kaum Beachtung fand:

    Die Lüftung von Rattengehegen

    Eine Ratte atmet genau wie wir Menschen Luft mit Sauerstoff ein und mit einem erhöhten Kohlenstoffdioxid-Anteil (CO2) wieder aus. Ein durchschnittlicher Mensch nimmt 840 Gramm Sauerstoff pro Tag über die Atmung auf und gibt 730 Gramm davon kombiniert mit 270 Gramm Kohlenstoff aus seiner Nahrung als 1000 Gramm CO2 wieder ab. Da der Stoffwechsel von 40 Ratten in etwa dem eines Menschen entspricht wären das also etwa 25 Gramm CO2 pro Ratte und Tag. Bei uns im globalen Norden ist der CO2-Anteil bei etwa 500 ppm (Volumen-Teilchen pro Million) und CO2 hat 1,97 kg Masse pro Kubikmeter. Das wären also etwa 1 Gramm pro Kubikmeter. Ab einem Volumen-Prozent (10.000 ppm bzw. 20 Gramm pro Kubikmeter) wird das CO2 toxisch und blockiert die Atmung. Bei Kohlenmonoxid (CO) ist es noch schlimmer, aber das Zeug entsteht nur bei unsauber ablaufenden Verbrennungsprozessen und nicht bei der Atmung. Beide Stoffe sind schwerer als Luft und sammeln sich dementsprechend in Bodenwannen und Terrarien/Aquarien ohne Lüftungsöffnungen unten. Zusätzlich kommt noch das Ammoniak aus dem Urin der Ratten hinzu welches zwar leichter als Luft ist und sich somit auch aus Aquarien verflüchtigt. Leider ist das Zeug aber viel toxischer und obendrein ätzend und geruchsintensiv.

    Bei einem normalen Rattengehege reicht es eigentlich wenn dies auf einer Seite und ausreichend großer Fläche mindestens oben und unten (unverstopfbare) Lüftungsöffnungen hat so das die kalte, CO2-belastete und somit schwerere Luft quasi nach unten "herausfallen" kann und dann von oben saubere Luft nachzieht. Lüftung über die gesamte Gehegehöhe in Form einer Gittertür wäre natürlich noch viel besser. Damit landen die Emissionen der Tiere dann aber mit in der Raumluft und müssen über die normale Lüftung beseitigt werden. Das plus die Tatsache das wir hier eine aktive Lüftung wie in einem Passivhaus haben hat mich zu einer Idee gebracht:

    Bei unserem Haus wird die Luft durch einen Filter angesaugt und dann durch einen Wärmetauscher in die Wohn- und Schlafräume geblasen. Aus Küche, Bad und WC wird die Luft dann durch einen weiteren Filter (um die Anlage sauber zu halten) und den Wärmetauscher abgesaugt und nach draußen geblasen. Bei einem vollständigen Passivhaus käme noch ein Erdwärmetauscher davor. Sowas ähnliches könnte man auch bei Rattengehegen machen und die Abluft an geeigneter Stelle direkt nach drauße absaugen. So wären die Gerüche dann kein Problem mehr. Man müsste allerdings darauf achten das kein zu starker Luftzug entsteht.

    Was haltet Ihr davon?

    LG

    SternFuchs*

  • Was haltet Ihr davon?

    Ganz ehrlich... mir ist das zu theoretisch.

    Die Gitter vom Rattenkäfig bei uns sind teilweise mit Karton abgedeckt, auch um die Jungs am zu hoch Klettern zu hindern. Es ist aber nirgens ganz zu, es kommt genug Luft rein.

    Das Rattenzimmer lüften wir wie das gesamte Haus auch durch Fenster öffnen.

    Im Haus können wir querlüften, im Rattenzimmer ist das Fenster eben ein bisschen länger oder öfter offen. Je nach Temperaturen.

    Stinken tut es nur, wenn gerade einer der Jungs frisch ins Klo geköttelt hat. Oder wenn es Dill gibt... dann riecht das gesamte Zimmer danach und Dillgeruch mag ich nicht so besonders.

    Liebe Grüße
    Sabine mit den 6 Altenkirchenern Clemens, Rüdiger, Günther, Kalle, Giesbert und Heribert :love:
    Unvergessen und ewig im Herzen Fridolin, Olaf, Hugo, Gustav, Rudi, Monnie, Emil, Ludwig, Eddie, Kai-Uwe, Florian, Oskar, Viktor, Benni, Simon, Jakob, Moritz, Oliver, Arno, Arthur, Alfred, Antonin, Capper, Hoodie und Cap :kerze:
    :hug:

  • Also ich bin auf das Thema gekommen weil im Ratteneck vor einiger Zeit mal jemand über einen tragischen Vorfall berichtet hat. Es wurden drei (oder vier? kann mich nicht genau erinnern) Ratten auf einmal tot vorgefunden (eng zusammengekuschelt im Schlafhaus). Da kann ich mir nur eine Kohlenmonoxid-Vergiftung oder ähnliches als Todesursache vorstellen, also auf jeden Fall irgendein Gas da sonst nicht alle auf einmal gestorben wären.

    Ich habe damals (glaube ich) nichts dazu geschrieben weil sich der betroffene Mensch so schon genug Vorwürfe gemacht hat und kann auch den Artikel nicht mehr finden (möglicherweise wegen der Sperre). Ich bin wahrscheinlich wegen der Geschichte mit dem Brand damals übervorsichtig geworden, aber das Thema scheint mir dennoch wichtig (nicht nur weil ja auch Menschen betroffen sein könnten).

    LG

    SternFuchs*

  • An diese Geschichte kann ich mich auch dunkel erinnern.

    Weiss nicht mehr, war das ein Selbstbau?

    Ich denke, man muss beim Rattenheim die Balance zwischen ausreichender Frischluftzufuhr und der Verhinderung von Zugluft schaffen.

    Und eben regelmässig für Frischluft Zufuhr sorgen, in meinem Fall durch mehrmals täglich geöffnetes Fenster.

    Mit Lüftungssystemen kenne ich mich überhaupt nicht aus, ob man da irgendetwas beachten muss.

    Liebe Grüße
    Sabine mit den 6 Altenkirchenern Clemens, Rüdiger, Günther, Kalle, Giesbert und Heribert :love:
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    :hug:

  • So ein Lüftungssystem läuft automatisch und ist sowohl effizienter als auch bequemer als das übliche Lüften durch offene oder gekippte Fenster. Die Wände und auch Türen und Fenster müssen dafür allerdings ausreichen luftdicht sein weil sonst die Warmluft irgendwohin verschwinden kann wo sie nicht hin soll. Das lässt sich bei Altbauten nur mit einigem Aufwand nachrüsten. Ich habe mich inzwischen so daran gewöhnt das ich es mir kaum noch anders vorstellen kann.

    Im Zuge der Covid-Problematik habe ich mir ein Luftqualitätsmessgerät zugelegt das aktuell folgende Werte anzeigt:

    Kohlenmonoxid CO 11 ppm

    Kohlendioxid CO2 521 ppm

    Formaldehyd HCHO 0,017 mg/m³

    Flüchtige organische Verbindungen TVOC 0,2 mg/m³

    Luftqualität AQI 2

    Kohlenmonoxid- und Gaswarner werde ich mir für den Wohnanhänger und ggf. später ein Wohnmobil auch wieder zulegen. Unter dem AQI-Messgerät hängt übrigens noch ein Strahlungsmesser. Den habe ich mir damals zugelegt nachdem ich die Fernsehserie "Chernobyl" gesehen hatte und da erst realisiert habe, was damals tatsächlich passiert ist und was noch hätte passieren können. Aktuelle Werte von dem Ding:

    0,1 µsv/h (Mikrosievert pro Stunde)

    Durchschnittswert 0,07 µsv/h

    Akkumuliert sind es 0,577 Millisievert, der Kasten zeigt aber leider nicht an über welchen Zeitraum gemessen, dürfte aber der Wert pro Jahr (also die letzten 365 Tage) sein.

    LG

    SternFuchs*

  • und die Abluft an geeigneter Stelle direkt nach drauße absaugen.

    Für mich hört sich das gut an, aber die Realisierung müsste doch sehr gut durchdacht werden. Wie du schon schreibst, kann hierbei ja ganz schnell Zugluft entstehen und das wäre auch nicht gut. Da stört mich jetzt auch der Ausdruck "absaugen". Das wäre ja ein künstlich herbeigeführte Zirkulation, die wohl zu Zugluft führen kann/wird.

    Bei unseren Domen sind ja a) die Gittertüren, b) Gitter am Dach und c) an den Seiten. Lüften muss ich, wie Sabine auch, konventionell. Da geh ich eh täglich min. einmal durch. Ich muss nur aufpassen, dass ich die Platten, die verhindern dass die Ratten an den Türen hochspringen und klettern, immer wieder entferne wenn die unteren Module bewohnt sind.

    LG Beate :)

  • Hallo nochmal!

    Ich muss mich etwas korrigieren. Ich habe gerade ein Experiment mit dem AQI-Messgerät gemacht und eine Zeitlang in eine Plastiktüte mit dem Gerät drin geatmet (mit Pausen dazwischen). Am Ende hatte ich etwa folgende Werte:

    CO 800

    CO2 2000

    HCHO 0,9

    TVOC 9,0

    AQI 6

    Offensichtlich entsteht Kohlenmonoxid also doch auch bei der Atmung.

    LG

    SternFuchs*

  • Also bei den Werten kann ich jetzt nur mit Kohlenmonoxid und - dioxid was anfangen. Die restlichen Werte sagen mir erstmal nichts. Aber egal, wir halten fest, wir atmen Kohenmonoxid aus, richtig? Oder war das vorher schon in der Tüte?

    LG Beate :)

  • Der CO-Anteil in der Tüte war vor dem Experiment bei 10 ppm, ist also auch gestiegen genau wie die anderen Werte (Formaldehyd HCHO und Flüchtige organische Verbindungen TVOC). TVOC war bei Covid wichtig weil das die Viren-Taxis sind.

    LG

    SternFuchs*

  • TVOC war bei Covid wichtig weil das die Viren-Taxis sind.

    Heißt das jetzt, dass wir mit den Masken ständig direkt aus dem Taxi Viren nachgeschöpft haben? Muss ja, oder? Also, falls wir Covis hatten. Den Gedanken fand ich immer recht gruselig.

    LG Beate :)

  • Also man hat immer irgendwelche Virentaxis mit Fahrgästen eingeatmet. Wenn die nur in geringer Zahl eintrudeln kann die Immunabwehr die alle plattmachen. Nur wenn man größere Mengen abbekommt kommen natürlich ein paar Viren durch die Abwehr und verursachen eine Infektion. Die Masken haben einen großen Teil abgefangen und wenn man auf dem Messgerät sieht das die TVOC-Menge hoch ist und dann gezielt lüftet verringert sich das Risiko einer Infektion auch nochmal.

    Bei den Masken kann man von der Aerosol-Menge die durchkommt etwa so rechnen:

    FFP3 (die haben wir benutzt in unseren Urbandoo-Masken) lassen nur ein sechstel der Menge durch die eine FFP2-Maske durchlässt und ein zwanzigstel der Menge einer OP-Maske. Trotzdem sind wir öfter angepampt worden weil den Leuten die Form der Maske nicht gefallen hat und sie die Schutzverordnung weder gelesen noch verstanden haben. Unwissen und Unvernunft waren die eigentlichen Probleme bei der Sache.

    LG

    SternFuchs*

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