Fridolin der ängstliche Einzelgänger

Bitte beachten: unser Lexikon ist noch im Aufbau ACHTUNG: Unsere Adventsversteigerung läuft schon - schaut mal, da gibt es richtig große Pakete für eure Lieben
  • Hallo liebe Leute!

    Ich habe einen Rattenmann, mit dem ich einfach keinen Weg finde - und das ist mir neu.

    Ratten sind - so wie alle Lebewesen - ganz unterschiedliche Charaktere, ich weiß. Aber von allen Ratten, die ich bisher so hatte, ist Fridolin mit Abstand der Distanzierteste. Ich habe ihn und seine zwei Kumpels aus dem Tierheim, sie sind alle drei jetzt 9 Monate alt. Finley und Ferris sprechen total gut auf mein "Training" an. Auch sie waren vor 2 Monaten noch sehr ängstlich und haben gequietsch, wenn man sie hochgenommen hat. Heute klettern sie auf mir herum, betteln um ein Leckerli, lassen sich kitzeln und spielen mit meiner Hand. Nur Fridolin versteckt sich immer noch im Häuschen, wenn ich zum Käfig komme. Wenn ich einige Zeit ruhig davor sitze und mit Finley und Fridolin agiere, kommt er mit der Zeit an den Rand des Käfigs und kuckt. Aber sobald ich ihn ansehe ist er weg.

    Es tut mir einfach so leid, dass er so außen vor ist. Auch im Rattenrudel ist er der Letzte, er wehrt sich noch nicht mal, wenn einer der anderen ihm die Banane aus den Pfoten klaut.

    Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie man mit so total scheuen und ängstlichen Nasen am Besten umgeht? Einfach in Ruhe lassen?

    Danke schonmal :)

  • Hallo Katinka,

    einfach in Ruhe lassen würde ich Fridolin nicht, sondern regelmäßig den Kontakt zu ihm suchen.

    Ich hab vor langer Zeit auch mal einen sehr scheuen, ängstlichen Ratz (mein Karlchen) übernommen, der bei den vorherigen für ihn Verantwortlichen in Einzelhaltung auf dem Balkon gelebt hat. Ich hab mit vieeeel Zeit und Geduld (und einer Tube Vitaminpaste für Katzen ;) ) nach und nach sein Vertrauen erlangt.

    Während meine anderen Jungs im Freilauf waren und sich selbst beschäftigt haben, habe ich mich vor seinen offenen Käfig gesetzt, leise mit Karlchen geredet, immer wieder seinen Namen gesagt und ihm vor dem Käfig sitzend die Pastetube hingehalten. Irgendwann kam er dann vorsichtig auf mich zu, hat ein bisschen Paste geschleckt und mich dabei misstrauisch beäugt, während ich mich nicht bewegt hab, und von da ab wurden die Fortschritte täglich größer.

    Wie bei Menschen auch, gibt es immer wieder mal Ratten, die tatsächlich Einzelgänger bleiben und nicht wirklich an anderen Ratten interessiert sind. Dass die anderen Fridolin nichts tun, also ihn nicht mobben, verletzten o.ä., ist schon mal gut, aber natürlich muss Fridolin soweit handzahm werden, dass er in eine Trabo springt, wenn er zum TA muss...

    Ich würde auf jeden Fall dran bleiben, und da nicht nur Liebe, sondern auch Vertrauen durch den Magen gehen, sind Leckerlis sehr hilfreich beim Aufbau einer Beziehung.

    Liebe Grüße von Christa
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  • Ich hatte vor Jahren mal einen Watzel, ein Einzelbock aus dem TH. Er war total scheu und ich hatte mich zunächst nicht an eine Integration getraut (hat auch später nicht geklappt, weil er immer panisch davon gelaufen ist. Selbst vor einem süßen Böckli mit HHL ist er davon gelaufen). Egal. Ich hatte es so ähnlich gemacht wie Christa, nur sparsam wie ich bin, ohne Leckerli. Ich bin immer wieder an sein Modul gegangen und habe mich mit ihm unterhalten. Neugierig war er schon und irgendwann ist er auch bei offenem Modul nicht mehr weggelaufen. Eines Tages ist er einfach auf meine Hand gekommen und dann war das Eis gebrochen. Nur eben die Inti hatten wir nicht mehr geschafft. Aber er war so zutraulich geworden, dass er abends immer unter meiner Leselampe saß (stand neben dem Sofa) wenn ich mich hingesetzt hatte.

    Also einfach nicht aufgeben.

    LG Beate

  • Danke für eure Antworten. Ok, also wirklich dran bleiben...dann muss ich einfach noch sein Super-Leckerli finden. Heute gab es Mini-Käsewürfelchen und für jeden ein kleines Stückchen Wurst. Hat ihn nicht die Bohne interessiert || Ich werds mal mit euren Tipps auch aus meinem Vorstellungs-Thread versuchen.

    Ich würde ohnehin gerne noch zwei bis drei Mädels aufnehmen (meine Jungs sind kastriert)...denkt ihr, dass könnte Fridolin helfen, wenn das Rudel etwas größer ist? Im Moment sitzt er immer alleine in seinem Häuschen und versteckt sich, während die anderen beiden ihr Leben genießen (und sich mittlerweile sogar kitzeln lassen und mit mir spielen). Oder ist das keine so gute Idee und würde er sich dann nur noch mehr vom Menschen zurückziehen?

  • Hallo Katinka


    Eigentlich spricht man erst ab einer Anzahl von vier Tieren von einem richtigen Rudel, von daher finde ich Deine Idee, das Rudel zu vergrößern, gut.

    Du musst aber bedenken, dass Du dafür einen zweiten Käfig und eine Auslaufmöglichkeit brauchst.

    Es wäre auch nicht schlecht, wenn Du Fridolin greifen könntest oder er lernt, in eine kleine Box zu gehen. Wobei er das im Verlauf der Integration durch den täglichen Kontakt letztlich lernen wird.

    Liebe Grüße
    Sabine mit den 6 Altenkirchenern Clemens, Rüdiger, Günther, Kalle, Giesbert und Heribert :love:
    Unvergessen und ewig im Herzen Fridolin, Olaf, Hugo, Gustav, Rudi, Monnie, Emil, Ludwig, Eddie, Kai-Uwe, Florian, Oskar, Viktor, Benni, Simon, Jakob, Moritz, Oliver, Arno, Arthur, Alfred, Antonin, Capper, Hoodie und Cap :kerze:
    :hug:

  • Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er durch ein paar Mädels vielleicht zugänglicher wird. Es kann ja sein, dass er "seine" Spielkumpels einfach noch nicht gefunden.

    Hat ihn nicht die Bohne interessiert

    Dann war wohl die Angst zu groß. Lass ihm Zeit, sprich mit ihm und biete ihm immer was Leckeres an. Das wird schon. Nur so von heute auf morgen ist es eben manchmal schwierig.

    LG Beate

  • Hallo,

    ich hatte einmal eine behinderte Ratte aus furchtbar mieser Haltung, die sich knapp 3 Monate fast nicht aus dem Käfig getraut hatte (und anfangs vor Panik (Angst ist untertrieben) und Orienterungslosigkeit (wegen der Behinderung) auch schon mal zugebissen hatte). Ich war damals mit meinem Latein ein bisschen am Ende, aber habe mich trotzdem immer einfach in den Auslauf gesetzt und irgendwann, als der Rattenbub sah, dass die anderen Ratten alle zu mir kamen, kam auch er her - und von einen Tag auf den anderen ließ er sich auch hoch nehmen und wurde total menschenbezogen. Ich hatte damals einfach immer Präsenz gezeigt, v.a. im Auslauf, aber ihn zu nichts gezwungen. So mach ichs eigentlich mit allen Schüchtis. Aktuell hab ich hier wiedere einen, der im Gegensatz zu seinen Brüdern erst mal schüchtern blieb, obwohl er jetzt schon einige Monate hier ist. Aber ich bin da geduldig, oft klappt es mit Training, oder wenn ich mich mit der Ratte alleine in den Auslauf (oder in einen abgegrenzten oder kleineren Raum, weil hier dürfen sie normalerwiese im gesamten Wohnzimmer rumlaufen) hinsetze. Der Renner hier ist Malzpaste (taurinfrei!!), damit breche ich meistens auch bei Mega-Schüchtis früher oder später das Eis. ;)

    Es ist natürlich schade, wenn er auch im Rudel so eine arme Omega-Ratte ist. Aber ich glaube, dass manche Ratten einfach länger brauchen, insbesondere wenn sie vielleicht schon schlimme Dinge erlebt haben. Ich hatte schon Einzelsitzer aus dem TH, die als nicht integrierbar galten - dann hatte ich sie hier zB eben erst mit den ruhigsten Ratten teil-integriert. Manchmal brauchte es auch mehrere Inti-Anläufe, aber im Endeffekt hatten alle Schüchtis sich letztendlich wohl gefühlt im Rudel. Sie brauchten halt länger. Ein Rattenbub aus schlechter Haltung (und davor im Tierheim) hatte sogar mal eine richtige "Ratten-Phobie". Der arme Kerl kreischte schon, wenn er nur Ratten sah (oder stellte sich sofort tot). Da hatten wir dann 3, 4 Inti-Versuche und Teil-Intis etc. benötigt - das hat mehrere Monate gedauert - aber im Endeffekt war gerade er so beliebt gewesen, dass alle anderen Ratten sich fast schon darum prügelten, wer mit ihm kuscheln durfte. ;) Er war dann der Mittelpunkt vom Rudel und total beliebt. <3 Ich will damit nur sagen: Nur nicht die Hoffnung aufgeben, meist regelt sich das alles schon. Manchmal halt früher, manchmal dauerts etewas länger. :)


    Viel Erfolg und alles Liebe auch dem Schüchti!


    Stupsnaeschen

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